Bei kühlem, aber trockenem Wetter fahren wir am nächsten Morgen nach Mojo. Nachdem unser Fiat gut und sicher geparkt ist, brechen wir mit so etwas Ähnlichem wie einer Wanderkarte zum Vulcano Spento, dem Erloschenen Vulkan, auf. Eine richtige Wanderkarte haben wir nicht,
sondern eigentlich nur eine farbige Skizze. Da sich der Vulkankrater aber deutlich von seiner Umgebung abhebt und zumindest eine Ortsverbindungsstraße auf dem Plan zu erkennen ist, ist die kleine Tour aber kein Problem, sobald man nur Mojo gefunden hat.
Ein paar Minuten, nachdem wir einen Pferch mit Ziegen und zwei Hunden passiert und den Ort verlassen haben, erreichen wir den Fuß des Vulkans. In der nächsten Wegbiegung lassen sich mehrere Schichten weit zurück liegender Vulkanausbrüche gut erkennen.
Außerdem verrät uns ein gelbes Schild, dass wir tatsächlich den richtigen Weg gewählt haben, bevor wir beim nächsten Hinweis von der Straße auf einen mit groben Steinen gepflasterten Weg abbiegen.
Schon bald ermöglicht uns der zunächst gemächlich, später steiler ansteigende Weg Einblicke in die tiefer liegenden Gärten und eine hübsche Sicht auf den Ort Malvagna. Unser Ziel aber ist der Kraterrand des Vulcano Spento. Und also geht es weiter bergauf,
vorbei an zum Teil verkohlten Geländerpfosten und geschwärzten Baumstämmen, die vom letzten Waldbrand (?) künden und in der sattgrünen Landschaft doch kaum auffallen.
Etwa 20 Minuten nach unserem Aufbruch in Mojo erreichen wir den Kraterrand und stehen einen Augenblick später gut im Wind. Das kann uns aber genauso wenig von der Kraterumrundung abhalten wie der nun deutlich steilere Pfad und ein kurzer Nieselschauer. Einzig im oberen Bereich haben wir etwas Probleme,
als sich der Trampelpfad in einem Wirrwarr aus wildem Dill (oder so etwas in der Art) und Disteln auflöst. 40 Meter und etliche kleine »Auas« weiter aber haben wir das Hindernis überwunden, genießen das wieder trockene Wetter und die Sicht über Mojo und der Alcantara bis zum Ätna, bevor es nach diesem schönen Auftakt zurück zum Auto und weiter zur Alcantara-Schlucht geht.
Wandern an der Alcantara
Wie der Ortsname Mojo Alcantara verspricht, befindet er sich an dem Fluss der schönen Schluchten. Bei Castiglione di Sicilia bietet sich eine Wanderung entlang des Flusses zu den kleinen Schluchten der Alcantara an. Mit den Jahren hat der Fluss eine Schlucht mit bizarren Formen geschaffen. Überrascht werden wir vom Anblick einer Kirche aus der byzantinischen Zeit, welche unwirklich in der Uferlandschaft steht.
Sehr beeindruckend ist ein Besuch in der Gole dell’Alcantara. Diese faszinierende Schlucht zeigt uns 20 Meter hohe Felswände, die herrlich verziert sind mit unendlich vielen Basaltstiften. Zum Baden ist es zu unserer Reisezeit noch viel zu kalt. Somit haben wir die Schlucht fast für uns alleine.