Auf dem Weg zur Küste fahren wir nach Hambatota rechts von der A2 ab. Als Ziel nennt Saman Buduruwagala (auch Buduruvagala). Dort wurden im 10. Jahrhundert nach Christus, der Blütezeit des Buddhismus auf Sri Lanka, sieben aufrecht stehende Felsenbuddhas aus dem Granit gemeißelt. Obwohl die mittlere Figur mit 17 Meter Höhe die größte stehende Buddha-Statue auf der Insel ist, wurden die Statuen erst in den 1920er Jahren wiederentdeckt.
Schon die wenige Kilometer lange Fahrt nach Buduruwagala ist ein Erlebnis. So staunen wir nicht schlecht, als wir uns plötzlich inmitten einer idyllischen Seenlandschaft wieder finden. Durch den vielen Regen der letzten Wochen herrscht Hochwasser, sodass viele Bäume jetzt mitten im See stehen. Auf einem alten, toten Stamm, haben sich Pelikane versammelt.
Daneben entdecken wir Kormorane, Adler und sogar einen Wasserwaran. »In der Trockenzeit kommen viele Elefanten aus dem Uda Walawe Nationalpark bis hierher an den See«, berichtet Saman, während ein kleiner Vogel fasziniert vor der Frontscheibe hin- und herflattert.
Am Ende der staubigen Piste kommen wir in Buduruwagala an. Es ist sehr ruhig. So treffen wir vor Ort nur die wenigen Angestellten des kleinen Museums und eine ebenfalls kleine Gruppe Holländer.
Nach dem Eingang kommen wir an ein paar Säulen vorbei, Überbleibsel eines alten Tempels, und dann stehen wir auch schon vor den Figuren des Buduruwagala Raja Maha Viharaya. »Die Statuen sind ähnlich wie die von Afghanistan«, erklärt Saman. Allerdings mit dem Unterschied, dass es diese hier noch gibt.
Vor Ort erfahren wir außerdem, dass es sich bei den mittleren Figuren der beiden Dreiergruppen um zukünftige Buddhas handeln soll, den Bodhisattvas Maitreya (Maithri) und Avalokitesvara aus dem Mahayana-Buddhismus. Gut, dass wir das jetzt wissen. Etwas rechts der Statuen bildet das Gestein einen kleinen See. Eigentlich ist es kaum mehr als eine große Pfütze. Doch wegen ihrer Tropfenform ist das Gewässer als der Sri-Lanka-See bekannt. Außerdem ist sie Lebensraum einer Lotuspflanze und wenigstens einer Wasserschlange, die hier auf der Lauer liegt.