Als wir in Dalhousie, oder auch Nallathanniya, ankommen, bin ich etwas sauer. Denn eigentlich wollten wir in der Nähe von Hatton, im Upper Glencairn Bungalow in Dickoya, übernachten. Anderes war nicht vereinbart und doch haben Saman und Biankara eigenmächtig entschieden, bis zum Adams Peak durchzufahren.
Für den Fahrer ist dies sicherlich besser, da er so früh zu Bett gehen kann und uns nicht in der Nacht zum Fuße des Sri Pada bringen muss. Auf der anderen Seite aber gehen nur Annette und ich auf den Berg, während sich meine Eltern in Hatton ausruhen sollten, so aber drei Stunden länger unterwegs waren als notwendig.
Dalhousie selbst ist eigentlich nur eine Sackgasse mit ein paar mehr oder minder festen Gebäuden und unzähligen Ständen. An diesen übrigens gibt es alles, was Touristen- und Pilgerherzen höher schlagen lässt: Zuckergebäck, Kappen und Schirme,
vor allem aber Unmengen an Plüschtieren, Mickey-Mäuse, Donald Ducks, Stoffhasen und -hunde, Kinderspielzeug, Uhren und Schmuck und zwischendurch sogar ab und zu mal ein Stand mit Räucherstäbchen.
Unglaublich. Das ist das erste, was mir zum Hotel Punsisi Rest einfällt. Wer vor der großen Glasfront steht, kann zwar ahnen, dass hier mal ein ganz tolles Gebäude entstehen sollte.
Bereits von der Seite ist das Hotel aber schon nicht mehr als solches zu erkennen. Sei es drum, Saman kennt das Hotel selbst nicht, dafür aber Biankara, der uns ganz stolz die Zimmer im oberen Stock zeigt.
Leider reicht das Treppengeländer nur bis zum ersten der drei Stockwerke. Damit aber können wir ja noch leben. Schließlich haben wir nicht vor, nachts trunken durchs Hotel zu stolpern.
Auch macht das Zimmer einen zumindest optisch annehmbaren Eindruck. Der Boden ist sauber und das Bett wirkt einladend. An der Wand zum Bad zeigt uns ein Angestellter den Schalter für den Boiler der Dusche.
Und genau die hat es in sich. Denn ist der Boiler in Betrieb, heizt er das Wasser auf. Das alleine ist nicht ungewöhnlich. Aber: es ist nicht möglich, das Wasser richtig zu mischen, sodass Annette erstmal einen Schrei ablässt, als sie sich die Hände unter dem Duschstrahl verbrüht.
Tatsächlich gelingt es uns nur zu duschen, indem wir das Wasser so lange laufen lassen, bis genug kaltes nachgeflossen ist. Wenig später ist es dann auch schon wieder unangenehm kühl, sodass die Dusche zu einem Wechselbad aus heiß und kalt wird.
Der Abfluss vom Waschbecken übrigens geht zunächst ganz normal nach unten, dann aber tritt das Abwasser an der Seite eines Sockels zur Dusche hin wieder aus, um in den Abfluss der Dusche erneut in den Boden zu fließen.
Vor allem beim Zähneputzen sieht dies ganz lustig aus. Ist allerdings unpraktisch, weil wir durch diese Konstruktion übers Nasse laufen müssen, um zur Toilette zu kommen.
Von der oberen Etage führt noch eine Treppe auf das Dach des Hotels. Ob hier irgendwann weiter gebaut wird, ist schwer zu sagen. Dafür aber haben wir eine gute Sicht auf den Adams Peak. Und blicken wir nach unten, schauen wir auf eine bunte Ansammlung Wellblech. Unter ihnen ist die Küche untergebracht. Das Essen im Restaurant ist okay, wenn man bedenkt, dass hier wirklich die Welt zu Ende ist.
Der Speiseraum allerdings ist sehr düster und wirkt seltsam. Dafür aber treffen wir zwei Deutsche, die hier gelandet sind, nachdem sie in ihrer gebuchten Unterkunft niemanden aufgefunden haben. Zu guter letzt zeigt uns Saman auf der Rückfahrt einen großen und aktuellen Zeitungsbericht, der das Punsisi in den höchsten Tönen lobt. Einfach unglaublich.