Auf geht es nach Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm. Sie befindet sich auf der Insel Stadsholmen und bildet das touristische Aushängeschild der Stadt. Bekannt ist Gamla Stan für ihre gepflasterten Gassen und einigen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Vor Ort fällt die erste Orientierung leicht: wenn man vom Reichstagsgebäude aus in die Altstadt spaziert, befindet sich links das Schloss und kommt man in etwa geradeaus zur Västerlĺnggatan.
Sie erstreckt sich bis kurz vor das untere, südliche Ende von Stadsholmen und ist die wichtigste Straße für alle, die auf der Suche nach Andenken, Souvenirs, Kunst- und Glashandwerk oder Norwegerpullover sind. An ihrem Ende mündet sie in den hübschen Järntorget. Von da aus kann man bequem über die ruhigere Österlanggatan zurück zum Schloss laufen.
Die Geschichte der Gamla Stan reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Damals hatte Birger Jarl die Burg Tre Kronor auf Stadsholmen errichten lassen. Damit versuchte er, die immer wieder in den Mälarsee einfallenden Piraten abzuwehren. Während die Burg dem späteren Schloss Stockholms weichen musste, hat sich der Bezirk Gamla Stan über die Nachbarinseln Helgeandsholmen und das im Durchmesser nur 50 Meter große Strömsborg ausgedehnt. Das einzige, palastartige Gebäude auf der Schäre wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und beherbergt unter anderen den Sitz des Ostseerates. An der Schäre führt die Brücke Vasabron vorbei, welche und vor allem im Licht der Nachmittagssonne eine schöne Sicht zum Reichstag eröffnet.
Etwas Schwierigkeiten bereiten uns allenfalls die vielen kleinen Nebengassen. Denn viele sind sich auf den ersten Blick so ähnlich, dass wir bei unserem zweiten Spaziergang raten müssen, wie wir zum Beispiel wieder zum Kryp in (Kriech rein) kommen. Das ist die berüchtigte Spelunke, in welcher der beliebte Stockholmer Troubadour Carl Mikael Bellman des Öfteren betrunken herausgekrochen sein soll. Entsprechend wird das Kryp auch gerne schelmisch Kryp ut genannt.
Ein paar Meter neben der Kneipe, an der Ecke Kakbrinken / Prästgatan, ist ein Runenstein aus dem 11. Jahrhundert in die Wand eingemauert. Für Stockholm nichts Ungewöhnliches, denn wie in anderen Städten auch, hat man zum Bauen genommen, was man fand. Das Kanonenrohr vor der Ecke wurde hingegen absichtlich eingemauert, um das Haus vor den Rädern der Holzkarren zu schützen.
Weiter entlang der Västerlanggatan Richtung Järntorget kommen wir zum Marten Trotzig Gränd. Die Gasse ist die schmalste auf der Gamla Stan und misst an ihrer engsten Stelle gerade mal 90 Zentimeter.
Heißt es in unserem Reiseführer, man solle unbedingt durch die Gasse schlendern, sollte dies überhaupt möglich sein, erleben wir zum Glück einen völlig menschenleeren Marten Trotzig Gränd und können in aller Ruhe ein paar Fotos aufnehmen.