Am Ende der Bootsfahrt von Stockholm zur Ostsee hatten wir gehofft, dass der Schneefall bald aufhört. Der kurze Spaziergang nach und über Riddarholmen, der Insel der Ritter, lehrt uns jedoch eines Besseren. Tatsächlich müssen wir uns gegen einen dichten Schneeschauer stemmen,
als wir vom Gustav Adolfs Torg über Helgeandshomen und Gamla Stan nach Riddarholmen laufen. Ich hatte zwar noch überlegt, erst in das Mittelaltermuseum zu gehen. Dieses ist aber geschlossen, weil es zusammen mit einer Brücke über den Norrström im Wasser zu versinken droht.
Als wir den Birger Jarls Torg mit der gleichnamigen Bronzestatue erreichen, zerschlägt sich unsere nächste Hoffnung, dem ungemütlichen Wetter zu entfliehen. Denn leider ist auch die gotische Riddarholmskyrkan geschlossen - wie den ganzen Winter übrigens.
So belassen wir es bei einem flüchtigen Blick auf die nun weißen Türme und Kuppeln des 90 Meter hohen Backsteinbaus, bevor wir durch den Wrangelska Backen zum Wasser laufen. Im Sommer soll dies ein beliebter Platz zum Ausruhen und Sonnenbaden sein, mit einem herrlichen Blick auf den Mälarsee. Wir erleben die Terrasse trostlos.
Nach ein paar Aufnahmen des Wrangelska Palastes und einer Statue des Dichters und Sängers Evert Taube laufen wir weiter zum Birger Jarls Torn, einem Turm, der deswegen so heißt, weil die Schweden lange dachten, er stamme aus der Gründungszeit Stockholms. Erst später stellte sich heraus, dass der Wehrturm aus der Zeit Gustav Vasas stammt.
Solange einem fette Flocken ins Gesicht fallen, ist es einem allerdings egal, nach wem der Turm benannt ist. Nein, wir wollen nun so schnell dem Wetter entfliehen, steigen über eine Treppe wieder zum Birger-Jarl-Platz hinauf und verlassen die Insel.