Unser erster Spaziergang in Stockholm führt von der Markthalle Saluhallen über Helgeandsholmen bis zum Reichtstagsgebäude nahe der Altstadt. Bereits hier fällt auf, dass die Orientierung in Stockholm recht einfach ist. So begegnen wir auf dem Weg von Östermalm nach Blasieholmen den Namen Nybrogatan, den Nybroplatz und Nybrohamnen. Vor allem aber können wir uns über einige schöne Ausblicke über das Wasser nach Strömborg oder Riddarsholmen, die Ritterinsel freuen.
Mit der U-Bahn fahren wir in den Stadtteil Östermalm und kramen, als wir bei der Station Östermalmstorg wieder ans Tageslicht kommen, erstmal den Stadtplan heraus. Noch während sich Annette nach Straßenschildern umschaut, fällt uns ein recht hübsches Backsteingebäude auf. Voilá: direkt vor uns sind die Saluhallen. Also flugs den Östermalmstorg überquert, einen kurzen Blick auf die paar Blumenstände auf der rechten Seite geworfen und hinein ins Marktvergnügen!
Im Inneren des 1890 gebauten Backsteinbaus sind wir angenehm überrascht. Zahlreiche kleine oder in mehreren Teilen gegliederte Stände reihen sich in den Saluhallen aneinander. Die Waren werden ordentlich und hübsch präsentiert. Auch an Touristen wird gedacht. So gibt es einige Möglichkeiten, sich hinzusetzen, um kleine Gerichte, Kaffee und Kuchen oder - wie wir - ein mit Nordseekrabben reich belegtes Brot zu genießen. Lecker!
Wer in den Saluhallen seine Wocheneinkäufe erledigt, findet an den Ständen Schinken, Fleisch- und Wurstwaren, Gemüse und Obst, Fisch in allen denkbaren Variationen. Und als Importware natürlich auch Käse aus Holland, Frankreich, Schweiz, Italien und Deutschland... nun ja, glückliche Polarkühe soll es ja nicht so viele geben.
Nach etwas Suchen finden wir dann aber ein typisches schwedisches Produkt, sprich: Knäckebrot. Doch auch ohne dies steht für uns fest, dass wir die Markthalle noch ein zweites Mal während unseres Kurzurlaubs besuchen möchten, wird er in unserem Reiseführer doch als wahrer Delikatessentempel beschrieben.
Von der Markthalle spazieren wir über die Nybrogatan, den Nybroplatz und Nybrohamnen sowie die Halbinsel Blasieholmen ins Zentrum der Altstadt. Wir haben Glück. Denn an unserem ersten Tag in Stockholm taucht die Märzsonne die Gebäude auf Helgeandsholmen in ein goldenes Licht. Allen voran das Reichstagsgebäude, das über den Mälarsee und den Norrström flutet. Damit gibt uns die Altstadt einen Empfang, wie er schöner kaum sein könnte.
Das Gebäude mit seinem weiten Rund war einst Sitz der Schwedischen Reichsbank. Nachdem 1971 das Zweikammersystem abgeschafft wurde, musste sie jedoch ausziehen, um Platz für die parlamentarische Arbeit zu schaffen. Der Besuch des Reichstags ist möglich, allerdings nur geführt, sodass die meisten Besucher die Insel nur auf dem Weg nach Gamla Stan überqueren. Im Winter zieht es hier leider wie auf einem Bahnhof. Dadurch lädt der ohnehin schattige Durchgang durch den Komplex kaum zum Verweilen ein. Also schnell weiter zur Altstadt Gamla Stan.