Nach der Mittagspause in Garachico fahren wir weiter entlang der Küste bis nach Icod de los Vinos. Wie für die meisten Besucher des Städtchens ist unser Ziel der Drago Milenario, sprich: der tausendjährige Drachenbaum. Bevor wir uns das Liliengewächs (in Wahrheit ist es gar kein Baum) anschauen können,
müssen wir jedoch erstmal einen vernünftigen Parkplatz finden. Was trotz der vielen Schilder in Richtung des Drachenbaums gar nicht so leicht ist, wie man meinen sollte. Nach etwas Herumkurven aber kommen wir zu einem Parkhaus, in dessen Nähe sich ein Ticketschalter befindet.
Wir müssen meine Eltern die letzten Tage wirklich geschafft haben. Denn erstmals in ihrem Leben bekommen sie Eintrittskarten für Rentner. Eigentlich würden sie darauf empört reagieren, doch weil wir dadurch ein paar Euro sparen, möchten sie doch nicht protestieren. Obwohl andererseits scheinen die Leute hier nicht so geübt darin zu sein, das Alter richtig einzuschätzen.
So lesen wir in unserem Reiseführer, dass der Drachenbaum vermutlich um die 400 Jahre alt sei, während es auf einem Schild im Park des Drachenbaums heißt: »Eine sichere Datierung seines Alters ist nicht möglich. Man schätzt ihn auf ein- bis zweitausend Jahre.«
Steht man erst einmal vor dem Baum, ist es aber auch egal, wie alt er ist. Denn offensichtlich ist er für eine Pflanze sehr alt. Vor allem aber ist beeindruckend, wie verschlungen und zerfurcht der Stamm und die vielen, unzähligen Verästelungen sind.
Da wundert es uns auch nicht, dass der Drachenbaum die meistfotografierte Pflanze auf Teneriffa ist. Daneben gibt es in dem Park rund um den Baum aber noch einiges anderes zu sehen, was man nicht verpassen sollte.
So befindet sich zwischen dem oberen Eingang und dem Baum ein altes Gebäude, in welchem vermutlich einst das Gericht der Inquisition tagte. Zudem wurde auf der linken Seite des Baums ein hübscher botanischer Garten angelegt,
wo neben typischen Pflanzen der Insel auch ein Beet in der Form Teneriffas angelegt ist und wir historische Weinpressen sehen. Schließlich kommen wir zu einer Höhle, in der wir ein paar Informationen über die Kultur der Guanchen bekommen.
Ganz gleich, ob man von Süden, Norden, Osten oder Westen in den Teide-Nationalpark fährt, man kommt immer zunächst durch den Corona Forestal, einen dichten Kiefernwald, der sich wie ein Ring um den Nationalpark legt.
Dabei sollen sich der Norden und Westen des fast 50.000 Hektar großen Waldes besonders gut für Wanderungen und Ausflüge eignen. Wege mit meist einfachen Schwierigkeitsgraden gibt es genug.
War das Gebiet einst von großer Bedeutung für die Holzwirtschaft, ist der Pinienwald heute das größte Naturschutzgebiet der Kanaren. Bei den Fahrten durch diesen Waldgürtel sind wir immer wieder von den hohen kanarischen Kiefern beeindruckt.
Mit etwas Glück soll man hier den blauen Teidefink sehen oder die Große Lorbeertaube entdecken können. Daneben laden Restaurants und Bars zum Verweilen ein. Wir aber wollen ja den Teide erleben und fahren so also weiter bis zum Rand des Nationalparks.