In den Reiseführern wird Phuket Town gerne als boomendes Zentrum auf der Insel beschrieben. Dabei werden insbesondere die jungen Künstler, die hier ihre Ateliers eröffnen, und Jazzkneipen betont, die Abwechslung zum Alltag am Strand bieten.
Ebenso wird auf die Altstadt abgehoben, in der zahlreiche sino-portugiesische Stadthäuser stehen. Die gibt es auch. Allein der Zustand der meisten Häuser jedoch ist erbärmlich. Dies gilt auch für die Straßen in der Altstadt.
Tempel und Altbauten in Phuket-Town
Sicher kann man in einer der Kneipen gut einen schönen Abend verbringen, und auch die Massagesalons sind einen Besuch wert. Auf der anderen Seite gibt es jedoch reichlich Gründe, oder besser gesagt Missstände in der Stadt, die den Aufenthalt wenig erquicklich machen. So ersticken die Straßen derart im Verkehr, dass man selbst abends fast überall im Zentrum von Verkehrslärm umgeben ist.
Zudem ist die Stadt unangenehm dreckig bis vermüllt. Es stinkt an vielen Ecken und darüber wurde ein Stromleitungsnetz zusammengeschustert, das offensichtlich kurz vorm Kollaps steht. So sind wir Ratten begegnet, die gepflegter aussehen als ihr Umfeld ...
Zudem haben wir Pech mit unserem geplanten Besichtigungsprogramm. Denn nachdem schon der Wat Mongkol Nimit relativ schnell abgehandelt ist, erreichen wir den Markt erst, als die meisten Händler ihre Stände bereits abgebaut haben.
Um dem Straßenlärm zu entfliehen, schlendern wir stattdessen zum Ting Kwan Tang, einem chinesischen Tempel, dessen Zugang von der Phang-nga-Road leicht übersehen wird. Bekannt ist der 1889 erbaute Ting Kwan Tang für den Schrein des Sirenen-Lichtes.
Am späten Abend haben wir uns außerdem das Museum im Thavorn Hotel angesehen. Doch wirklich lohnen tut sich dies leider auch nicht. Zwar sind der Empfangsbereich des Hotels und der Gang in das Museum schön gestaltet. In den muffigen Räumen des kleinen Museums aber sind überwiegend für uns uninteressante Fotos und Zeitungsausschnitte zu sehen.
Uninteressant deshalb, weil es meist keine englische Beschreibung oder Übersetzung gibt. Daneben beherbergt das Museum einige Kühlaggregate, bei denen man sich wünscht, nicht der letzte Gast gewesen zu sein, der daraus etwas zu Trinken bekommen hat.
Lohnen tut sich die Stadt damit vor allem für Leonardo DiCaprio-Fans bzw. all diejenigen, die das Hotel aus »The Beach« besuchen möchten. Wobei wir uns nur die Außenfassade der ältesten Herberge der Stadt, das 1929 erbaute On On Hotel, anschauen konnten. Dieses wird sich jedoch in absehbarer Zeit wieder ändern.
Das On On wurde komplett ausgehöhlt, um von Grund auf neu errichtet zu werden. Das ist dann auch, was wir für weite Teile der Altstadt empfehlen können: bitte komplett sanieren und dabei vielleicht auch an die ein oder andere verkehrsberuhigte Straße denken. Ansonsten bleibt es die Stadt der verfallenen Gebäude und gepflegten Ratten.
Als Zwischenstopp bei den Transfers nach Ko Raya und nach Ko Lanta haben wir zweimal im Sino House übernachtet. Als typisches Stadthotel in der Altstadt von Phuket Town bietet es geräumige Zimmer mit Klimaanlage und Safe sowie Fernseher und Mikrowelle. Das Frühstück ist etwas reichhaltiger als es auf den Inseln üblich ist.
Dieses wird in der fünften Etage bereitgestellt und beinhaltet neben den warmen (Reis-) Gerichten und obligatorischen Spiegeleiern auch Ovomaltine, nahezu richtiges Brot, Joghurt und Pralinenkreationen aus Phuket.
Wie bei allen Hotels unserer Rundreise werden wir auch im Sino House freundlich empfangen. Das Einchecken ist im Nu erledigt, sodass wir schon bald aufs Zimmer gehen können. Praktisch ist, dass die Getränke in der Minibar inbegriffen sind. Ein allzu üppiges Angebot darf man allerdings nicht erwarten. So haben wir uns lediglich die in Thailand hergestellte Cola geteilt und zwei der vier Flaschen Wasser getrunken.
Im Umfeld vom Sino House gibt es mehrere Restaurants, reichlich Geldautomaten und wenigstens einen Massagesalon. Wer Gast im Hotel ist, erhält übrigens einen Nachlass auf die Preise. Ob die Massage dann günstiger als in den Salons im Zentrum von Phuket Town ist, wissen wir allerdings nicht, da wir uns nur einmal - im Leelai - traditionell thailändisch haben durchkneten lassen.
Eindrücke von Phuket Town mit dem Wat Mongkol Nimit, dem On On Hotel aus The Beach und dem Ting Kwan Tang.