Seit wir durch die Welt reisen, entstehen auch immer etliche Urlaubsfotos. Mit der Zeit wechselte die Ausrüstung von Negativ und Dia zu digitalen Bilddateien. Aus schweren Alben wurden zunächst Fotobücher, dann Bildergalerien im Netz. Geblieben ist, dass uns die Aufnahmen helfen, die vielen Erinnerungen an all die schönen Momente unterwegs festzuhalten. Zugleich findet immer ein Teil der Urlaubsfotos in Wandkalender, die dann im engsten Familienkreis zu Weihnachten verschenkt werden. Spätestens beim Druck eines größeren Formats zeigt sich, warum die Aufnahmen in möglichst hoher Qualität angefertigt werden sollten. Mit einer teuren Ausrüstung wie unserer Canon R5 ist man auf der sicheren Seite. Großartige Bilder lassen sich heute aber auch schon mit einem Smartphone schießen. Hier teilen wir gerne mit Euch unsere Tipps.
Zur Beruhigung vorweg: schöne Urlaubsfotos sind heute auch schon mit den integrierten Kameras der Smartphones gut möglich. Bei der Anschaffung eines neuen Smartphones lohnt es sich daher, auf die darin eingebauten Kameras zu achten. Den Plural wählen wir dabei ganz bewusst. Denn moderne Smartphones besitzen durchweg gleich mehrere Kameras. Für spontane Selfies ist Linse auf der Vorderseite ganz nett, hat aber eine meist geringere Qualität. Die Kameras auf der Rückseite sind für verschiedene Situationen optimiert. Damit lassen sich auch extreme Nahaufnahmen verwirklichen oder entfernte Motive einfangen.
Vor dem nächsten Smartphone-Kauf sollte man sich daher überlegen, welche Art Fotos hauptsächlich in den Fokus geraten. Werden überwiegend Personen und Dinge in nächster Nähe aufgenommen? Oder sollen auch Stimmungsbilder von Landschaften in fernen Ländern eingefangen werden? Zugleich sollte das Modell ins Budget passen. So nützt es wenig, immer das neueste und tollste Gerät zu haben, wenn dies tiefe Löcher in die Reisekasse reißt. Denn auch schon im niedrigen bis dreistelligen Bereich gibt es bereits einige Modelle, die für Privatzwecke brauchbare Bilder liefern.
Wie bei professionellen Kameras lässt sich bei den meisten Smartphoness mittlerweile eine Rasteransicht über die Einstellungen zu »Fotos und Kameras« aktivieren. Es erscheint dann ein Gitter auf dem Display, das auf dem ersten Blick vielleicht befremdlich wirkt. Es hilft aber, die richtige Perspektive zu finden. Fotos lassen sich so schon vor der Aufnahme interessant gestalten. Im Optimalfall können wir uns damit später das schneiden der Aufnahmen sparen. Hierbei sollten die gängigen Regeln der Fotografie beachtet werden. Dies erreicht man, indem man Details dort platziert, wo sich die Gitterlinien kreuzen. Stichwort: goldener Schnitt.
Zudem hängt die Wirkung von Bildern davon ab, ob die Aufnahme im Hochformat oder im Querformat erstellt wird. Hier gilt es, einfach auszuprobieren, was einem besser gefällt. Daneben ist es wichtig, dass das Motiv sowie auch der Hintergrund gerade sind. Es gibt bereits genug Bilder, auf denen das Meer ausläuft. Schräge Perspektiven sind natürlich erlaubt, sollten aber bewusst und gekonnt in Szene gesetzt werden. Haben wir uns versehentlich an einer schiefen Kante orientiert, ist das kein Beinbruch. Das lässt sich mit gängigen Bearbeitungsprogrammen noch später auf dem Smartphone korrigieren.
Dieser Fototipp erklärt sich selbst, wird aber leider gerne vergessen. Das ist schade. Denn kleine Fettflecken, etwa durch eine Hand- oder Sonnencreme, oder auch Staub verhindern scharfe und brillante Urlaubsbilder. Davon sind Smartphones besonders betroffen, da sie oft in der Hand gehalten oder ohne Hülle in der Tasche verstaut werden. Geschwind mit dem Shirt über die Kamera zu wischen, führt leicht zu Schlieren. Auf der sicheren Seite sind wir, wenn wir kurz mit einem Brillenputztuch oder einem speziell für den Fotobedarf hergestellten Reinigungstuch die Kamera vor jeder Benutzung kurz säubern. Die Bildqualität lässt sich so merklich bessern.
Mehr ist tatsächlich auch mehr. So lautet das Motto zumindest bei der Fotografie, sobald es um das Licht geht. Je heller die Umgebung ist, desto besser wird das Foto. Denn dadurch kann die Kamera mit dem kleinstem ISO-Wert arbeiten, was das Bildrauschen minimiert. Es lohnt sich also, bei der Motivsuche auch auf die Helligkeit zu achten. Dementsprechend ist es einfacher, bei sonnigem Wetter brillante Urlaubsfotos zu schießen, als etwa an einem trüben Wintertag in Stockholm. Schlechtes oder gedämpftes Licht können wir hingegen für mystische oder stimmungsvolle Urlaubsfotos nutzen.
Für eine niedrige ISO-Zahl bzw. wenig Bildrauschen kommt hier ein Stativ zum Einsatz. Dies ermöglicht Belichtungszeiten von weit über einer Sekunde. Um die richtigen Einstellungen zu finden, sollte man sich zumindest ein Grundwissen rund um die Fotografie bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen sowie Motiven aneignen. Denn die meisten Smartphones bieten heutzutage die Möglichkeit, alle Werte auch manuell einzustellen. Dadurch ist eine größere Bandbreite an Smartphone-Fotos möglich. Doch auch die automatischen Einstellungen bringen bereits sehenswerte Ergebnisse.
Den Blitzmodus haben wir beim Smartphone generell ausgeschaltet. Der Blitz ist einfach zu klein, um gute Ergebnisse zu erzielen. Dadurch werden die Bilder zu ungleichmäßig aufgehellt, wirken flach und blass. Während der vordere Bereich überbelichtet ist, verschwindet hinten alles in einer dunklen Soße. Ein solches Ergebnis lässt sich dann selbst mit einem professionellen Bearbeitungsprogramm kaum noch retten. Bei schlechtem Licht ist es besser, mit einer längeren Belichtungszeit oder offenen Blende zu arbeiten. Oder man genießt einfach den Moment. Es muss ja nicht alles abgelichtet werden.
Beim Bildbearbeitungsprogramm verhält es sich anders als beim Licht. Hier ist oft weniger mehr. Zwar kann jedes Foto durch eine anschließende Bearbeitung verbessert werden – garantiert. Dafür aber reicht es oftmals schon aus, die Helligkeit, Sättigung oder Farbgebung leicht zu verändern. Professionelle Kenntnisse sind nett zu haben, aber nicht zwingend notwendig. Denn mit dem richtigen Programm sind viele Schritte selbsterklärend. Wichtiger ist es, die einzelnen Einstellungen sorgfältig auszuwählen und Effekte - wenn überhaupt - nur sparsam einzusetzen.
Viele Profis setzen bei ihrer Bildbearbeitung auf Photoshop, was allerdings nur als Abo angeboten wird. Daneben gibt es aber auch zahlreiche Alternativen, die deutlich günstiger sind und für Urlaubsfotos vollkommen ausreichen. Diese können je nach individuellem Wunsch mobil oder - besser - auf dem Desktop genutzt werden. Auch einige kostenfreie Varianten gibt es, zum Beispiel die mobile Version von Lightroom, mit denen bereits aus einem guten ein atemberaubendes Urlaubsfoto kreiert werden kann.
Das richtige Fokussieren gehört zu den schwierigsten, aber gleichzeitig auch wichtigsten Voraussetzungen für professionelle Fotos. Ebenso wie eine hochwertige Vollformat-Systemkamera hat heute auch jedes Smartphone mittlerweile einen Autofokus. Solange die Lichtverhältnisse stimmen und auf das klar erkennbare Motiv fokussiert werden soll, funktioniert der recht gut. Knifflig wird es, sobald die Person näher an den Rand rückt oder sich das Motiv im Hintergrund befindet.
Wann immer solch ungewöhnliche Perspektiven gewählt werden und der Vordergrund unscharf sein soll, um etwa ein entferntes Schiff auf dem Meer hervorzuheben, ist der Automatikmodus unbrauchbar. Hier müssen wir manuell fokussieren. Oft lässt sich dies über den Touchbildschirm des Smartphones bestimmen, wo wir einfach das Suchfeld mit dem Finger platzieren. Ansonsten ist das meistens der Anleitung oder einer kurzen Internetrecherche zu entnehmen.
Einer der häufigsten Fehler bei der Smartphone-Fotografie besteht darin, das Handy einfach aus der Hosentasche holen, kurz auf das Motiv auszurichten und abzudrücken. Doch Fotografie ist mehr als nur das typische Knipsen im Urlaub. Auch mit dem Smartphone lohnt es sich, kreativ zu werden und unterschiedliche Blickwinkel zu testen. Gerne kann auch hier an den Einstellungen wie der Helligkeit oder der Blende gespielt werden, um verschiedene Ergebnisse zu erzeugen. Was nichts ist, wird später einfach aussortiert.
Wer jeden Monat hunderte Bilder schießt, darf sich durchaus ab und an die Zeit gönnen, zu überlegen, was er da eigentlich macht und warum manche Bilder besser als andere wirken? Mit der Zeit bekommt man dann ein Gespür dafür, was wirklich gute Fotos ausmacht. Für eine gute Arbeit braucht es zwar gutes Werkzeug bzw. in diesem Fall ein ordentliches Smartphone. Doch erst mit dem erworbenem handwerklichen Geschick und dem Blick fürs Motiv lassen sich professionelle Urlaubsfotos erzielen.
Zuletzt ist es wichtig, alle Urlaubsbilder so schnell und so sicher wie möglich abzuspeichern. Denn leider kommt es vor allem im Ausland immer wieder zu einem Taschendiebstahl und mit dem Smartphone sind dann eventuell auch alle Bilder gestohlen. Auch sind die Speicherkarten in Smartphones anfällig für Fehler, womit dann auch ein Teil der Bilddateien beschädigt wird. Sinnvoll ist heutzutage die Nutzung einer Cloud mit erweiterbarem Speicherplatz. Allerdings gibt es nicht überall eine ausreichend gute Internetverbindung, um die Urlaubsfotos mal flugs in die Cloud hochzuladen. Wir nehmen daher auch immer zusätzliche Speicherkarten sowie auch eine externe Festplatte mit.
Da wir bei längeren Reisen außerdem einen Laptop dabei haben, lassen sich die Aufnahmen des Tages bequem am Abend Zwischenspeichern. Auch daheim bleiben diese Sicherungen noch zumindest solange bestehen, bis sämtliche Bilder der Reise bearbeitet und dreifach gesichert sind. Speicherkarten und Sicherungen sind zugleich der Bereich, in dem auf keinen Fall gegeizt werden sollte. Denn beim Fotografieren ist nichts ärgerlicher als lange auf den Urlaub gespart zu haben - um dann aus Speichermangel nicht weiterfotografieren zu können. Oder einen Großteil der bildlichen Erinnerungen durch ein kleines Missgeschick wieder zu verlieren.
Es ist gar nicht so schwierig, mit einem Smartphone annähernd so gute Urlaubsbilder zu kreieren wie mit einer professionellen Kamera. Denn die beste Technik ersetzt noch nicht den Blick fürs Motiv. Dies erfordert zugleich ein gewisses Know-how, weshalb es sich lohnt, sich mit den Grundlagen der Fotografie auseinanderzusetzen. Hier bieten Smartphones inzwischen einige Funktionen, die wir bereits von den Systemkameras her kennen. Zudem sind auch mit dem Smartphone heutzutage zahlreiche Steigerungen möglich wie spezielle Objektive oder das Fotografieren im RAW-Format. Sie können helfen, aus unvergesslichen Erinnerungen kleine Kunstwerke zu schaffen. Aber das ist dann eine Frage, wie weit man über die Standardfunktionen hinausgehen will; und ob das Budget ausreicht.