Arnos Vale Waterwheel and Nature Park

Fledermäuse in den Gebäuden der Zuckerrohrmühle

Reste einer Zuckermühle Reste einer Zuckermühle

Der Arnos Vale Waterwheel and Nature Park erinnert an die Zeit, als der Anbau von Zucker in der Karibik boomte. Leider jedoch ist es keinem Betreiber gelungen, den Park und die Gebäude in Schuss zu halten. Damit finden Besucher heute vor Ort eine Ruine. Diese ist jedoch frei zugänglich, sodass man sich mit der entsprechenden Vorsicht auf dem Gelände umsehen kann.

Arnos Vale Waterwheel and Nature Park auf Tobagos

Eindrücke von der stillgelegten Zuckerrohrfabrik Arnos Vale, einem der beliebtesten Ausflugsziele auf der Insel Tobago.

Eintritt für den öffentlichen Strand

Eine kleine Enttäuschung erleben wir beim Arnos Vale Hotel. Denn obwohl Tobagos Strände alle öffentlich sind, verlangt ein Mitarbeiter des Hotels bei der Einfahrt ein, wenn man bedenkt, dass wir uns nur kurz die Bucht anschauen wollen, deftiges Eintrittsgeld. »Das ist unverschämt«, urteilt David und überlegt: »Dem Hotel muss es wirklich schlecht gehen, wenn sie darauf angewiesen sind.« Es ist gut möglich, dass sich die Hotelführung bald danach besonnen hat. Denn als wir in der zweiten Woche zu Beginn unserer Jeepsafari dorthin kommen, ist das Schild mit dem Eintrittspreis verschwunden. Aber gut, weiter zum Arnos Vale Waterwheel and Nature Park.

Dort angekommen, entdecken wir auf dem Weg vom Parkplatz zwei Rotschwanzhörnchen. Sie sehen unseren europäischen Eichhörnchen ähnlich und sind mindestens genauso scheu. Weil dort aber zufällig ein Baum Früchte trägt, haben wir Glück, dass sie mit der Ernte beschäftigt sind.

Wie auch, dass der Wasserradpark geschlossen ist und wir uns dennoch in der Anlage umsehen dürfen. Lediglich ein Mitarbeiter befindet sich auf dem nostalgisch Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik - und der ist damit beschäftigt, ein Laubgebläse zu reparieren.

Arnos Vale Waterwheel und der Schlafplatz der Fledermäuse

Am Ende eines langen, verwinkelten Gangs kommen wir in eine alte Gaststube oder auch einem Teeraum. Nachdem die Anlage zwischenzeitlich restauriert und wieder eröffnet wurde, war dies sicher ein hübscher Ort zum Verweilen. So hat uns ein Brite Anfang 2014 berichtet, dass sich das Gelände zu einem faszinierenden Ort verwandelt habe. Bei unserem Besuch jedoch gehörte der Raum noch den Fledermäusen.

Nachdem die Fledermäuse wohl zwischenzeitlich woanders einen Schlafplatz finden mussten, sind sie heute womöglich wieder in den alten Gebäuden anzutreffen. Denn schon Ende 2014 lasen wir wieder Berichte, nach denen die Anlage erneut heruntergekommen und baufällig sei und die Pflanzen die Fläche zurückerobern. Offenbar ist es in dem feuchten Waldklima einfach zu schwierig, die Gebäude in Schuss zu halten.

Hinter dem Teeraum gelangt man zur Hauptattraktion im Arnos Vale Waterwheel Park: das größte Wasserrad auf Tobago, das einst die Zuckerrohrmühle angetrieben und zumindest den Eigentümer reich gemacht hatte. Das Rad wurde in Glasgow hergestellt und 1857 hier installiert. Allerdings wurde die Mühle im Jahr 1875 stillgelegt, womit das große Wasserrad nur 18 Jahre in Betrieb war.

Als ein Grund dafür sehen wir, dass es auf Tobago nicht immer ausreichend Wasser gibt. Damals bedeutete es einen großen Aufwand, Wasser aus anderen Gegenden herzuleiten. Deshalb befindet sich neben dem Wasserrad ein Dampfkessel als alternativer Antrieb. Daneben sind auf dem Gelände noch mehrere alte Siedetöpfe zu sehen, in denen der Zuckersud langsam erhitzt wurde.

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