Bevor wir zur Englishman`s Bay hinabfahren, werfen wir einen Blick von der Küstenstraße in die Bucht. Schon von oben können wir zwei Sachen deutlich erkennen: zum einen hat auch diese Bucht einen wunderschönen Sandstrand mit Kokospalmen.
Zum anderen herrscht auch dort alles andere als Hochbetrieb. Sei es drum. Nachdem David zunächst weiter zur Parlatuvier Bay und der weiter nördlich gelegenen Bloody Bay fährt, machen wir Pause in der Englishman´s Bay.
Eindrücke eines wunderschönen Rundfahrt entlang der karibischen Küste von Tobago mit Stopps an mehreren Stränden.
Beim Strand stehen im Bereich des kleinen, zweigeschossigen Eula's Restaurant mehrere Autos. Damit ist die Englishman´s deutlich belebter als die benachbarten Strände. Und doch, im Vergleich zu vielen gängigen Urlaubszielen herrscht hier tote Hose.
Einem ruhigen Strandspaziergang steht also auch hier nichts im Weg. Außer vielleicht ein paar wenige Verkaufsstände mit Strandtüchern und anderen Souvenirs sowie ein Eisstand, dessen Verkäufer in unregelmäßigen Abständen auf seine Ware Appetit zu machen versucht.
Stattdessen gehen wir nach einem Abstecher ans Meer auf die Dachterrasse des Restaurants und gönnen uns eine kühle Cola Light, während David darüber staunt, dass wir überhaupt gar keinen Hunger verspüren. Aber nach dem reichlichen Essen im Hotel brauchen wir das in der warmen Mittagszeit nun wirklich nicht.
Mal abgesehen davon, dass wir rätseln müssten, was wir bestellen könnten. So können wir weder eine Speisekarte entdecken noch erkennen, was sich aus den warm gestellten Zutaten zaubern lässt.
Wie in die Bucht von Castara und in die Englishman´s Bay kann man von der Küstenstraße auch in die Parlatuvier Bay hinabschauen. Schon von oben sehen wir, dass uns erneut ein idyllischer,
ruhiger Ort ohne viel Tourismus erwartet. Bisher gibt es bei Parlatuvier nur ein Guesthouse als Übernachtungsmöglichkeit für Urlauber.
So wundert es uns auch nicht, dass wir wieder mal ziemlich alleine am einsamen Strand spazieren gehen können. Es gibt zwar ein paar Einrichtungen für Strandbesucher. Die aber werden nur bei größeren Festen gebraucht. Ansonsten liegt der goldgelbe Badestrand von Parlatuvier einfach nur so da und wartet auf die wenigen Ausflügler, die sich hierher verirren.
Wobei es sich durchaus lohnt, in der Gegend längere Zeit zu verweilen. Denn ganz in der Nähe von Parlatuvier soll es laut unserem Reiseführer mehrere schöne Wanderwege und Wasserfälle geben. Auf unserem Programm jedoch steht die Bloody Bay, die sich nördlich an die Parlatuvier Bay anschließt.
Minuten später erleben wir eine faustdicke Überraschung: die paradiesisch gelegene Bloody Bay lockt auch keine Urlauber an. Nein ehrlich, am nördlichsten Punkt unseres Ausflugs angekommen, wundern wir uns doch,
dass sich der Tourismus auf Tobago tatsächlich auf eine Hand voll Orte im Südwesten und an der östlichen Küste beschränkt. Denn verglichen mit anderen Karibikinseln wie St. Lucia oder Martinique ist Tobago wirklich günstig.
Den Namen hat die Bucht übrigens versehentlich bekommen. Hier hat angeblich eine verheerende Seeschlacht zwischen Engländern und einer französisch-holländischen Flotte getobt, bei der 1666 soviel Blut vergossen worden sein soll, dass sich das Wasser in der Bucht rot färbte.
Diese Schlacht hat es zwar gegeben, allerdings nicht hier, sondern bei Martinique. Die rote Färbung des Wassers soll bei einer bestimmten Sonneneinstrahlung hingegen wirklich zu beobachten sein.