Nach unserer nächsten Badepause macht Hassan das Beiboot startklar. Wir sind in der Buch von Gökkaya. Ganz in der Nähe soll es eine Phosphorhöhle geben, die wir uns unbedingt anschauen sollen. Für die meisten war dieses eine willkommene Abwechslung, wieder genießen wir den Fahrtwind, müssen uns aber auch gut festhalten, um nicht versehentlich baden zu gehen.
Wer denkt, in der Höhle richtigen Phosphor zu sehen, wird er wohl etwas enttäuscht sein. Nein, hier gibt es natürlich keinen Phosphor, sondern verdankt die Höhle ihren Namen einer Spiegelung der Sonne im Wasser, wodurch ein mystisches, türkisfarbenes Licht in das Innere des Berges fällt.
Etwas unheimlich wurde es dann allerdings, als ein größeres Schiff in die Höhle zu fahren versuchte, obwohl es kaum reinpasste und wir mit unserer kleinen aufblasbaren Nussschale dadurch leicht in Bedrängnis gerieten. Ganz zu schweigen von einer anderen Reisegruppe, welche die Höhle schwimmend erkundete.
Auch wenn unser Schlafdefizit mit jedem Tag ein wenig größer wurde, die meiste Zeit konnte auf der Atlantis von Anstrengung keine Rede sein.
Faulenzen, Lesen und Schwimmen wechselten sich munter ab und wurden oft nur von den verschiedenen Mahlzeiten und der Teezeit unterbrochen. Und zwischendurch wurden die Negativfilme und Speicher mit teils unnötig vielen Bildern zu fotografiert.
Für ein wenig Abwechslung sorgten die Seile, welche die Atlantis ruhig an einer Stelle hielten. So übten sich zum Beispiel Tom und Lars daran, das Boot nicht über die Treppe, sondern über das Heck (wie kleine Seeräuber) durch Hangeln an den Tauen zu entern. Und wenn sich drei Leute gleichzeitig so an das Tau hängten, dass es knapp über der Wasseroberfläche schwebte, mussten nur zwei gleichzeitig loslassen, damit die dritte im nächsten Moment frei in der Luft hing...
Weitaus geistreicher war da schon der Besuch eines Bananenbootes sowie eines Langnesebootes. Beides aber waren weniger unser Ding, weil Annette das erste nicht mag und wir bei der anhaltenden Wärme nicht der kleinen Kühlbox des Eisverkäufers trauten und also keine Lust hatten, den vermeintlichen Salmonellenexpress zu unterstützen.