Eigentlich sollte man das sonnige Wetter in den Bergen ausnutzen und erst nach Sonnenuntergang zurück in das immer noch unter dichtem Hochnebel gelegene San Joaquin Tal kehren. Doch das geht leider nicht. Stattdessen verlassen wir den Kings Canyon Nationalpark um etwa 15 Uhr.
Weil die Schneeketten trotz einer weitestgehend freien Straße erst im unteren Bereich wieder von den Reifen genommen werden dürfen (und das dann einige Zeit in Anspruch nimmt), können wir noch ein paar weitere schöne Eindrücke von der Landschaft sammeln.
Einen letzten Stopp auf der Fahrt legen wir wenige Meter oberhalb der Nebeldecke ein. Also ganz ehrlich: dort hinunter zu fahren, ist echt eine Schande. Wie schön könnte es doch sein, hier oben in den Bergen in einem netten Hotel zu übernachten,
vorher noch einen weiteren Spaziergang zu unternehmen und sich am Abend vor ein prasselndes Kaminfeuer zu setzen. Es nützt nichts, das nächste Hotel der Rundreise befindet sich in Fresno, sodass wir wieder hinab in das klamme, düstere Tal fahren müssen.
Im Sommer und bei Sonne ist das Four Points by Sheraton in Fresno sicherlich eine schöne weitläufige Anlage. Der von mehreren Trakten umschlossene Pool ist windgeschützt gelegen und auch im Jacuzzi lässt es sich dann sicher gut aushalten. Wie gesagt, im Sommer. Der winterlichen Nebeldecke und den kühlen Temperaturen hat das Hotel hingegen wenig entgegenzusetzen.
Da nützt es auch nichts, dass wir erneut ein schönes, geräumiges Zimmer mit Terrasse und Blick auf den Pool bekommen. Aber wir wollen nicht meckern. Schließlich haben wir einen tollen Tag beim Kings Canyon erlebt und kann ja das Hotel nichts für das triste Winterwetter.
Schon kurz nach dem Bezug unseres Zimmers (Nr. 207) brechen wir wieder auf. Denn was uns auf unserer Rundreise bisher noch fehlt, ist wenigstens einmal einen gepflegten Burger zu verzehren. Das zumindest meint Annette, die ich ja kaum allein von dannen ziehen lassen kann.
Zunächst aber müssen wir erstmal ein passendes Restaurant finden.
Denn wie auch schon in den anderen Großstädten, gibt es rund um das Four Points Fresno nichts außer vielspurigen Straßen, Gewerbegebieten und riesigen Shoppingcentern. Ein Homeland-Büfett haben wir gegenüber dem Hotel schnell gefunden. Auch der nächste Subway ist nur eine Ampelphase entfernt.
Bis wir das erste gemütliche Restaurant finden, müssen wir jedoch noch eine weitere, breite Straße queren und eine riesige Shopping-mall entlang laufen, um am anderen Ende ein Steakhaus zu finden. Der Weg aber hat sich für uns gelohnt. Denn wir werden von einem netten US-Armenier empfangen, der uns stolz seine preisgekrönten Superburger anbietet.
Zusammen mit der Portion French Fries, einem knackigen, köstlichen Salat und je zwei Glas kalifornischen Wein bekommen wir weit mehr, als wir uns vorgestellt hatten. Dass wir mit dem Rotwein die Rechnung mehr als verdoppelt haben, wen juckt es?
Das Frühstück am nächsten Morgen beinhaltet einmal öfter die üblichen Verdächtigen. Darüber hinaus gibt es am Büfett aber auch wieder Müsli, Milch und Saft und können wir uns am Toaster so viele Scheiben rösten, wie wir vertragen.
Nun ja, man nimmt es halt mit und schaut, irgendwie etwas halbwegs Gesundes daraus zu machen, was im Four Points immerhin besser gelingt als in anderen Hotels der Rundreise.