Tuck, tuck, tucktuck tuck - aus. Ups. Warum bleibt der Bus mitten in der verschneiten Landschaft stehen? Ja, die Nacht am Bryce Canyon war kalt, sehr kalt. Und der Tank bis auf einen Spoiz Diesel leer. Aber der Reihe nach: als wir zum Bryce Canyon fuhren, hatte unser Reiseleiter überlegt, zu Tanken. Die Möglichkeit war da. Erst bei einer Tankstelle in der Gegend von Glendale, dann sogar direkt beim Best Western Ruby’s Inn.
Warum er es sich anders überlegt hatte, scheint auch klar. Denn so wie man weiter ins Bergland fährt, klettern die Benzinpreise. Weil diese in den USA nicht wie bei uns zentral kartelliert werden, kann der Liter schnell das Anderthalbfache von dem kosten, was man in den Ballungszentren zahlen muss.
Wir gehen davon aus, dass Michael ein paar Dollar sparen wollte. An sich wäre auch genug Diesel im Tank gewesen. Bei Temperaturen zwischen -15 und -20° Celsius war dies jedoch eine verhängnisvolle Entscheidung. Denn durch den gewaltigen Temperaturunterschied zwischen Bus und Luft hat sich in der Nacht Kondenswasser im Tank gebildet. Dieses ist später wahrscheinlich gefroren.
Auf den ersten Kilometern ab dem Hotel in Richtung Hog Canyon war das noch kein Problem. Dann aber ist das Eis geschmolzen, sodass der Motor ein Diesel-Wasser-Gemisch angesogen hat. Bis die Zündkerzen so nass waren, dass sie absoffen. Aus der Theorie kannten wir dieses Phänomen schon. Jetzt wissen wir, wie es sich in der Praxis anfühlt. So belämmert haben wir selten einen Reiseleiter gesehen.
Aber sehen wir die Sache positiv. Zum Glück waren die Zündkerzen bis zum Stillstand warm genug, dass das Wasser verdampfte und wir zumindest ganz langsam weiterfahren konnten. Auf den rund fünfzehn Meilen bis zur nächsten Tankstelle bekam ich dadurch reichlich Zeit,
die immer noch herrliche Winterlandschaft und Schneestrukturen aus dem Bus heraus zu fotografieren. Nur schade, dass uns Michaels Maleure eine Stunde Zeit gekostet hat. Doch wie heißt es so schön? Shit happens!
Nach Glendale passieren wir den Abzweig zum Zion Nationalpark und fahren ab Kanab Richtung Glen Canyon. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Hog Canyon vorbei. Im Vergleich zum Zion, Bryce Canyon oder Grand Canyon Nationalpark ist er zwar nur von geringer Bedeutung. Wer Zeit und Lust hat, kann hier jedoch eine nette Wanderung ab der Morris Cabin unternehmen.
Bekannt ist die Gegend durch Dinosaurier-Funde, die zurzeit freigelegt werden und im Dinosaur National Monument bestaunt werden können. Zudem gibt es im Hog Canyon Felszeichnungen am McKee Springs, deren Herkunft und Alter bisher allerdings nicht geklärt werden konnte.