Laut Reisebeschreibung soll es nach dem Besuch des Aquariums über die Autobahn 101 direkt ins Hotel Santa Maria Inn gehen. Weil an diesem Tag strahlender Sonnenschein herrscht, fahren wir stattdessen die landschaftlich reizvollere Strecke entlang der kalifornischen Steilküste.
Für diese Variante müssen wir zwar mehr Zeit einrechnen, sodass wir erst nach Sonnenuntergang beim Hotel in Santa Maria ankommen. Da wir dort kein Programm haben, kann uns dies aber egal sein.
Damit fahren wir von Monterey weiter über den Highway 1 nach Süden und kommen schon nach wenigen Minuten an die kalifornische Steilküste. Hier haben wir dann die Qual der Wahl: alle paar Meter gibt es Ausbuchtungen und Aussichtspunkte an der Straße, von wo sich einem hübsche Ausblicke über den Küstenstreifen eröffnen. Welche aber sind die schönsten?
»Ich habe drei, vier Stellen, an denen ich gerne anhalte«, erklärt unser Reiseleiter. Kurz darauf hält er an einer Stelle, wo ein Pfad durch die Strandvegetation an den Rand der Klippen führt. Nach den kalten Tagen in den Bergen tut es gut, die frische, milde Seeluft zu atmen und den Blick über den weiten Pazifik schweifen zu lassen.
Nachdem wir uns etwas die Füße vertreten haben, fahren wir weiter zur historischen Bixby Bridge. Über die 218 Meter lange und 7,3 Meter breite Bogenbrücke war es 1932 erstmals möglich, mit dem Auto nach Big Sur zu fahren.
Vom Rand der Brücke können wir in die 85 Meter tiefe Schlucht schauen, durch die der Bixby Creek ins Meer fließt. Außerdem entdecken wir weit unter uns einen schmalen Sandstrand, der idyllisch in der Sonne liegt und für uns doch so unerreichbar ist.
Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang kommen wir zur Big Sur Lodge. Eigentlich sollte ich dort ein paar Tage lang bleiben. Denn glauben wir der Beschreibung des Hotels, hat die Big Sur Lodge schon so manch einem Schreiber, Künstler und müden Reisenden durch ihre wunderschöne Lage mitten in einem Wald mit alten Eichen und riesigen Küstenmammutbäumen (Redwoods)
inspiriert und auf der Suche nach dem Besonderen beruhigt und neu beseelt. Ob dies stimmt, wissen wir natürlich nicht. Wohl aber gibt es entlang der Küste einige Galerien, in denen Künstler arbeiten und ihre Werke ausstellen.
Wer gerne wandert, Vögel oder Wale beobachtet oder auch einfach mal relaxen will, ist in der Big Sur Lodge sicher gut aufgehoben. Wir aber müssen schon bald weiter, um noch eine schöne Stelle für den Sonnenuntergang zu erreichen,
um noch einmal die Blicke über den Ozean schweifen zu lassen und um in der Ferne Schaumkronenwale (das sind Wale, von denen man kaum mehr als die Schaumkronen sieht, die beim Auf- und wieder Eintauchen entstehen) zu beobachten, ehe die Sonne im Meer versinkt.