Unser persönlicher Höhepunkt der Studio Tour ist die Fahrt durch die Wisteria Lane in Fairview. Warum? Nun, sagen wir mal so: seit es die Serie Desperate Housewives gibt, haben wir so gut wie keine der Folgen verpasst. Benannt ist die Straße, die sich in jeder US-amerikanischen, gepflegten Vorstadt befinden könnte, nach einer Schlingpflanze mit lila Blüten. Passend zur Serie ist diese hochgiftig. Denn wer hinter die schmucken Fassaden der Wisteria Lane blickt, wird überrascht sein, wie viele ihrer Einwohner ein dunkles Geheimnis zu vertuschen suchen...
Wir haben Glück, dass zwischen Weihnachten und Neujahr Drehpause bei den Desperate Housewives ist. So können wir ungehindert in die Wisteria Lane von Fairview hineinfahren. Nun heißt es für Annette und mich, so schnell wie möglich die vielen Eindrücke in uns aufzusaugen. Zeit zum Überlegen, wer in der Serie gerade in welchem Haus wohnt, bleibt da kaum. Einzig das grüne Haus der Familie Scavo erkenne ich sofort.
Zum Glück kennt sich Claudia weit besser in der Wisteria Lane aus. In Windeseile betet sie herunter, wo Gabi (Gabrielle Solis) wohnt und wo sich das Haus von Susan Delfino befinet. Gegenüber der Scavos weist sie auf das Haus der etwas verrückten Seniorin Karen McCluskey, bevor wir an der Villa der tödlich verunglückten Edie Britt vorbeifahren.
Dass es sich um eine ungewöhnliche Serie handelt, zeigt auch das Innenleben der Filmgebäude. So versichert uns Claudia, dass es in der Wisteria Lane um echte Häuser handelt, in denen man auch wohnen könnte. Oh, wie gerne würden wir bei Bree (der besten Köchin der Straße und Fairviews) auf ein Stück Kuchen vorbeischauen. Oder fünf Hausnummern weiter, mit Gabi auf der Veranda Cocktails schlürfen.
Allzu gerne würden wir uns im Haus von Edie umschauen oder einfach entlang der Vorgärten in der Wisteria Lane spazieren. Denn für unseren Geschmack braucht das Fahrzeug der Studio Tour viel zu wenig Zeit, um eine Runde durch die kleine Straße zu drehen. Bis wir dann doch Glück haben und sich der Fahrer entschließt, ein zweites Mal durch die Wisteria Lane zu fahren. Welch ein Tag in Fairview!
Im Anschluss an die Studio Tour müssen wir uns in Geduld üben. Ganz gleich, welche der Shows wir anschauen möchten, überall stehen die Besucher Schlange. Wir entscheiden, gar nicht erst groß durch die Menge zu laufen und wählen mit Shrek 4D einen Film, für den wir über eine Stunde lang anstehen müssen. Was aber bedeutet 4D?
Ganz einfach: am Eingang werden nicht nur Brillen für den 3D-Effekt verteilt, sondern zusätzlich kann man das Geschehen fühlen. Im Film sieht das dann so aus, dass man genau in dem Augenblick Wasser ins Gesicht gesprüht bekommt, in dem der Esel kräftig niest. Bäh!
Ganz in der Nähe vom Shrek-Kino befindet sich das House of Horrors. Der Name ist Programm. Zumindest habe ich Annette in so kurzer Zeit noch nie so oft zusammenschrecken gesehen. In beinah jedem Raum lauert ein Zombie, Geist oder sonst etwas, was darauf spezialisiert ist, Frauen hinterrücks zu überfallen.
Dass sie einen dabei anfassen dürfen, macht es nicht besser. Wobei wir auch einem Zombie begegnen, der ein echter Gentleman ist. Mit einer freundlichen Geste winkt er mich zusammen mit einem Mann unserer Reisegruppe an sich vorbei. Unsere Frauen haben leider nicht ganz so viel Glück...
Von dem Schrecken wieder erholt, schauen wir uns als nächstes Terminator als 3D-Film an. Auch hier müssen wir einige Zeit warten, bevor wir Arnold Schwarzenegger in Aktion sehen. Und doch schaffen wir es bis zum Abend, mit der Trickshow Special Stage eine weitere Show anzusehen, eh wir schließlich in Waterworld gehen.
Hier lohnt es sich wirklich zu warten, bis es dunkel ist. Denn neben einigen Stunts werden auch eine Reihe Pyroeffekte gezeigt, die erst in der Nacht richtig gut wirken. Wer sich in den unteren Bereich der Haupttribüne setzt, hat übrigens die beste Sicht - und nach der Show klitschnasse Klamotten an.