Auch wenn man kein Kinogänger ist, gehört die Filmfabrik von Hollywood zu den Dingen, die man in LA anschauen sollte. Denn wie heißt es so schön? Hollywood is sexy...! Das stimmt.
Vor allem aber wirkt Hollywood deutlich kleiner als man denkt und schon allein deshalb von Touristen stellenweise völlig überlaufen. Bis vielleicht auf den Rodeo Drive in Beverly Hills, der für seine luxuriösen Einkaufsmöglichkeiten und sündhaft teuren Boutiquen bekannt ist.
Beim Spaziergang durch die erstaunlich kleine Gasse sehen wir Filialen von Versace, Richard Mille, Stephen Webster (was macht der eigentlich?) und Porsche Design. Was wir hingegen nicht sehen, sind Preisschilder. Der Grund liegt auf der Hand: der Normalverdiener, der durch den Rodeo Drive läuft, kann sich die Sachen ohnehin nicht leisten.
Und diejenigen, die es sich leisten können, interessieren sich nicht allzu sehr für Preise.
Während die Geschäfte im Rodeo Drive wohl gut laufen, ereilte das Kleidergeschäft, in welchem Julia Roberts in Pretty Woman nicht bedient wurde, schlecht. Der Laden, der sich in der Nähe vom Rodeo Drive befindet, ist geschlossen, als wir an ihm vorbeifahren...
Die nächste Station in Hollywood ist der Walk of Fame - oder auch Walk of Groupies. Es ist schier unglaublich, wie viele Menschen sich auf dem Walk of Fame tummeln. Eigentlich sind es ja nur ein paar Namen, die auf Sternen geschrieben in den Bürgersteig gelassen wurden. In den Bereichen, die etwas abseits vom Kodak Theatre liegen, werden auch nur einzelne im Vorbeigehen beachtet.
Im zentralen Bereich aber geraten wir in ein unglaubliches Gedränge, das es uns unmöglich macht, mehrere Sterne bekannter Schauspieler und Sänger auf einmal zu fotografieren. Liegt auf der einen Seite ein Mann mit einem kleinen Mädchen beim Stern von Michael Jackson, drängen sich auf der anderen Seite mehrere Frauen um die Namen von Bruce Lee und Robin Williams.
Neben Leistungen im Film werden auf dem Walk of Fame übrigens auch Personen geehrt, die sich für Leistungen im Fernsehen, in der Musik, im Radio oder am Theater verdient gemacht haben. Es gibt einige Menschen, die in mehreren Kategorien ausgezeichnet wurden. Als erstem und bislang einzigem ist es Gene Autry gelungen, mit allen fünf Sternen ausgezeichnet zu werden.
Einen davon finden wir zwischen den Straßen Las Palmas und Cherokee. Wer einen bestimmten Stern sehen will, empfehlen wir, sich zuvor die alphabetische Übersicht der Stars und Sterne sowie die Übersichtskarte des Walk of Fame auszudrucken.
Noch stärker ist das Gedränge vor dem historischen Grauman’s Chinese Theatre (heute TCL Chinese Theatre). Hier befinden sich die im Zement festgehaltenen Hand- und Fußabdrücke von Marilyn Monroe, Frank Sinatra, Clark Gable, George Clooney und vieler anderer Filmgrößen.
Auch die Abdrücke von den Helden der Harry Potter-Filme, Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint können wir entdecken - einzig das Aufnehmen derselben wird von einer Horde posender und wild sich selbst knipsender Teenies verhindert.
Kleiner als man annimmt ist der Eingangsbereich zum Kodak Theatre (heute Dolby Theatre). Was einen allerdings auch nicht wundern muss. Schließlich hat auch Hollywood einmal ganz bescheiden angefangen und war das eigentliche Ziel der ersten Oscarverleihung, das Filmgeschäft Ende der 1920er Jahre wieder in die Schlagzeilen zu bringen.
Dass man sich nach der Prämierung des ersten Oscarfilms, Wings (16. Mai 1929), viel vorgenommen hatte, beweisen hingegen die Säulen zwischen dem Hollywood Boulevard und dem Kodak Theatre, auf denen alle Oscarfilme chronologisch aufgeführt sind und die noch bis Ende des 21. Jahrhunderts genug Platz für weitere großartige Filme haben.
Aufnahmen vom Rodeo Drive, dem Walk of Fame und dem Kodak Theatre in Hollwood.