Das ist nicht unser Tag. Wenn wir bedenken, dass wir nach der Fahrt im Heißluftballon auch noch einen Hubschrauberflug über den Grand Canyon geplant hatten, sind wir doch gefrustet, als wir auf dem Weg zum Grand Canyon nach Prescott abbiegen. Doch es geht nicht anders. Der Sturm der letzten Nacht hat genug Schnee mit sich gebracht, dass der Freeway durch den Oak Creek Canyon gesperrt werden musste. Nach ein paar Telefonaten steht fest, dass auch alle anderen Verkehrswege zum Grand Canyon gesperrt werden mussten. Es wären für uns zwei Premieren innerhalb nur eines Tages gewesen, da wir auch noch nie mit einem Hubschrauber geflogen sind.
In Prescott angekommen, ist guter Rat teuer. Da auch das nächste Hotel der Rundreise erst wieder erreichbar ist, wenn die Sperrung Highways aufgehoben wird, ist nur sicher, dass wir woanders als gedacht übernachten müssen. Aber wo? In irgendeinem Hotel in Prescott, um dann zu hoffen, dass die Straßen am nächsten Tag wieder befahrbar sind? Lieber nicht, denn mit der Aussicht auf einen zweiten Schneesturm scheint das alles andere als sicher.
Gut eine Stunde tauschen sich unser Reiseleiter und die Leute von American Ring Travel aus, um die beste Alternative zu finden und den Reiseverlauf neu zu planen. Dann steht fest, dass wir die zwei Übernachtungen in Las Vegas vorziehen und die Nationalparks und Canyons in Utah und Arizona anschließend in umgekehrter Reihenfolge besuchen. Wenn wir bedenken, welch Aufwand das bedeutet, vier, fünf Tage plötzlich neu zu organisieren, sind wir doch froh, in einer geführten Gruppe unterwegs zu sein.
Sehen wir die Sache positiv: dafür, dass Prescott abseits der großen touristischen Highlights liegt, ist es doch eine schöne Landschaft, durch die wir hier fahren. Wir kommen durch tief verschneite Städte und Dörfer, sehen alte (oder auf alt gemachte) Planwagen und Kutschen und sammeln auch sonst viele Eindrücke, die der Landschaft einen Hauch von Wildwestatmosphäre verleihen.
Impressionen eines winterlichen, tief verschneiten Prescotts im Wüstenstaat Arizona, Probleme für Autos und Supermarkt-Angestellte.
Nicht zuletzt bietet uns die Fahrt durch die Hügellandschaft nach Prescott auch ihre spannenden Momente. Es ist ein Jeep, der versucht, ein Baufahrzeug eine eigentlich nur geringe Steigung vor uns hinauf zu ziehen.
Ein schier aussichtsloses Unterfangen. Da die andere Straßenseite abgetrennt ist, kann ihn aber auch kein Fahrzeug passieren, sodass wir minutenlang ausharren müssen; um dann zu hoffen, dass wir die Steigung besser meistern.