Nach einem letzten Fotostopp bei der östlichen Zufahrt verlassen wir den Zion National Park. Auf dem Weg zum Red Canyon bleiben wir im Hochland von Utah, sodass uns der Schnee für den Rest des Tages erhalten bleibt. Aber was heißt hier erhalten? Es herrscht tiefster Winter auf dem Großen Plateau im Südwesten der USA. An vielen Stellen türmt sich der Schnee zu meterhoch.
Und doch (oder auch gerade deshalb) sehen wir bei der Weiterfahrt erst einen einzelnen Hirsch (Elk) und wenige Meilen weiter eine große Herde seiner Artverwandten. Es sind die ersten großen Wildtiere überhaupt, die wir bei der Rundreise entdecken. Ob wir auch noch Kojoten sehen werden?
Nachdem wir von der Straße 9 auf den Highway 89 gebogen sind und Glendale durchquert haben, kommen wir bei nach dem Abzweig zum Bryce Canyon Nationalpark über die Straße 12 zum Red Canyon. Auch wenn der Stopp nicht im Reiseprogramm genannt ist, kommt man um einen Halt eigentlich gar nicht drum herum.
Erst recht nicht, wenn man den Red Canyon im goldenen Licht der Nachmittagssonne erreicht. Denn abgesehen davon, dass sich hier mit Salt & Pepper zwei markante Felsen befinden, die an zwei Gewürzstreuer erinnern, müssen wir aus dem Bus steigen, um sie von der Straße aus bewundern zu können.
Eigentlich liegt der Red Canyon an der vielbefahrenen Route des Utah Highway 12, welcher den Zusatz Scenic Highway trägt. Trotzdem ist der Red Canyon nur wenigen Durchreisenden bekannt. Die meisten vom Westen kommenden Besucher, wollen so schnell wie möglich den viel bekannteren Bryce Canyon erreichen. Der Red Canyon ist zwar einiges kleiner, doch landschaftlich durchaus eine Schönheit. Wasser, Wind und Eis erodierten das Gestein der Hochebene im Red Canyon. So finden wir auch hier einige bizarren Felsnadeln, die sogenannten Hoodoos.
Das Gestein schimmert besonders in der Abendsonne intensiv rot. Die Färbung kommt durch das im Stein enthaltene Eisenoxyd. Der Park ist mit einem Dutzend an Wanderwegen erschlossen. Es gibt ein Visitor Center, wo die gewünschten Informationen erhältlich sind. Zudem kostet der Red Canyon keinen Eintritt. Jetzt im Winter fahren kaum Autos. Denn auch die Besucher im Bryce Canyon halten sich bei der Kälte in Grenzen. Doch im Sommer können wir uns gut vorstellen, dass man Red Canyon ruhigere Wanderwege findet, als in den bekannteren Schluchten der nahen Umgebung.