Das Mittagessen gibt es 33 Meilen weiter im Küstenstädtchen Santa Barbara. Nachdem wir auf der Fahrt dorthin die Freizeit- und Wandergebiete auf und rund um den Lake Cachuma passiert und den San Marcos Pass überquert haben, besuchen wir aber zuerst die Mission Santa Barbara.
Hoch über dem Zentrum der Stadt gelegen, erinnert ihr Name an die Heiligen Barbara. Glaubt man der Legende, war sie ein Mädchen, das von ihrem Vater geköpft wurde, weil sie sich dem christlichen Glauben zugewandt hatte.
Erste Aufgabe der 1786 gegründeten Mission war, den Stamm der Chumash zu bekehren. Ob dies vollständig (inklusive der christlichen Werte) gelungen ist, wissen wir nicht. Wohl aber erfahren wir vor Ort, dass die Indianer beim Aufbau der Mission tatkräftig geholfen haben.
Sie haben das System zur Wasseraufbereitung der Missionsgemeinde mit den zugehörigen Leitungen, einem Filterhaus und zwei Reservoirs wie auch eine Getreidemühle erstellt. Die ursprünglich genutzte Quelle und der steinerne Waschtrog links der Kapelle sind heute noch intakt.
Nach dem Besuch der Missionskapelle fahren wir über die Missionsstraße und die State Straße zum Hafen von Santa Barbara. Hier haben wir zwei Stunden Zeit, um über die Strandpromenade zu spazieren, die Aussicht über die kalifornische Küste zu genießen und, natürlich, die Pier zu erkunden.
Während fußfaule US-Bürger bei der Einfahrt ein Ticket lösen, um 400 Meter weiter zu parken,
beobachten wir Braunpelikane, die sich auf dem Dach vom Restaurant The Harbor sonnen. Neben dem Andenkenladen Old Wharf Trading und einem Marine Museum gibt es auf der Stearns Wharf entdecken wir im hinteren Bereich des Kais mehrere weitere Restaurants. Da sie jedoch nicht ganz so einladend aussehen, kehren wir bald zurück zum The Harbor.
Gemessen an dem Fastfood, das einem in den Staaten sonst ständig begegnet, ist die Speisekarte eine echte Bereicherung. Allerdings sollte man beim Bestellen nicht die in Deutschland gängigen Mengen zugrunde legen.
So fragt uns die freundliche Bedienung, ob Annette außer ihrem Salat mit gegrilltem Lachs bzw. ich außer meinen Sandwiches mit Krautsalat, Krabben und French Fries (Pommes) noch etwas anderes bestellen möchte. Wir haben beide die vermeintlichen Vorspeisen kaum geschafft... - wir würden sie wieder bestellen.
Eindrücke vom Küstenstädtchen und der Missionskirche Santa Barbara in Kalifornien, Spaziergang über den Pier und Besuch eines Fischrestaurants.
Wie der Beginn hält auch das Ende unserer USA-Rundreise eine Überraschung für uns parat: am Abend vor dem Rückflug ist der Flughafen von Atlanta komplett gesperrt. Innerhalb von 14 Tagen zog der dritte Blizzard über den Norden und die Ostküste.
Erst kurz vor der Abreise wissen wir, dass unser Flug von Los Angeles trotz der erneuten Wetterturbulenzen starten kann - als erster und für die nächste Zeit einziger Delta Airlines Flug an diesem Morgen, der in Richtung Georgia abhebt.
Schnee und Eis war auch das, was unsere Reise maßgeblich geprägt hat. Wenn wir bedenken, dass wir daheim gebannt auf das Wetter in Frankfurt und den Regen in Kalifornien geschaut hatten, ist es irgendwie schon witzig, dass dort noch alles planmäßig lief, bevor uns der Winter von Arizona den Weg versperrte.
Ich möchte nicht wissen, wie wir das mit den Hotels geregelt hätten, wenn wir alleine unterwegs gewesen wären. So aber war es gerade das unerwartet kalte Wetter, das uns Einblicke in den Nationalpark Grand Canyon und Bryce Canyon bot, die nur wenige Urlauber bekommen.
Zugleich hat die Reise Lust auf mehr gemacht. Den Süden von Kalifornien und Arizona und auch die großen Städte brauchen wir kein zweites Mal. Denn in Los Angeles und San Francisco haben wir so ziemlich alles anschauen können, was uns interessiert hat - um mit Hollywood und den Universal Studios sowie der Golden Gate Bridge nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch für die Parks im Gebirge von Kalifornien, den Yosemite und den Kings Canyon, hatten wir genug Zeit für die Höhepunkte.
Aber die Nationalparks von Utah und Arizona möchten wir gerne intensiver erleben. Denn schon die Spaziergänge und Fotostopps wie auch der Hubschrauberflug lassen jedes Wandererherz höher schlagen. Wanderungen durch den Zion oder Bryce Canyon Nationalpark, der Abstieg in den Grand Canyon wie auch Touren durch die kleinen Canyons wie den Red Canyon oder den Antelope Canyon sind sicher eine zweite Reise wert. Mal abgesehen davon, dass wir ja noch den geplanten Besuch vom Monument Valley nachholen müssen...