Eigentlich wollten wir am frühen Morgen von Phoenix mit dem Heißluftballon über die Sonora Wüste fahren. Es wäre unsere erste Ballonfahrt überhaupt geworden. Leider aber wurde die Tour am Tag zuvor wegen Regen und starken Windböen abgesagt. Ob die Fahrt dann doch möglich gewesen wäre, wissen wir nicht. Denn auch wenn wir Phoenix bei Sonnenschein und einem locker bewölkten Himmel verlassen, so pustet es doch immer noch recht kräftig. Schade drum. Nun gut, dass es auch andere schöne Landschaften gibt, in denen wir dieses Erlebnis nachholen können.
Bei der (Bus-) Fahrt durch die Sonora Wüste fallen uns bald die Saguaro Kakteen (sprich: Sahuaro) auf. Die aus vielen Western bekannten Säulenkakteen können bis zu 20 Meter hoch und an die 70 Zentimeter dick werden. Erst im hohen Alter wachsen die Seitenzweige, die dem Saguaro Kaktus sein charakteristisches Aussehen verleihen.
Mit unzähligen, auf 12 bis 24 Rippen strahlenförmig angeordneten Randdornen und den kräftigen Mitteldornen haben die Saguaro Kakteen so gut wie keinen Fressfeind zu fürchten. Außer vielleicht den Buntspechten, die mit ihrem langen Schnabel durch die Dornen hindurch das nahrhafte Fruchtfleisch erreichen.
Was wir vom Bus aus leider nicht sehen können, ist die große Vielfalt der Sonora Wüste. So ist sie im Vergleich zu anderen Wüsten landschaftlich abwechslungsreicher. Auf dem etwa 320.000 Quadratkilometer großen Gebiet der Sonora Wüste gibt es sowohl trockene, sandige und halbtrockene Gebiete als auch mit Pinien bewachsene Bergregionen und Küstenabschnitte am fernen Golf von Kalifornien.
Durch den Anstieg vom Meeresspiegel im Westen bis auf 3.000 Meter im Osten konnten sich in der Sonora Wüste eine Vielzahl an Pflanzen- und Tierarten ansiedeln. Wer diese erkunden möchte, sollte allerdings gut auf sich aufpassen. Denn neben der seltenen Wüstenschildkröte kommen hier auch Klapperschlangen und die giftige Gila-Krustenechse vor.
In Kolumbien finden wir den Melocactus. Diese Kakteenart ist einiges kleiner als der Saguaro und hat die eher die runde Form einer Melone, was ihm auch den Namen verlieh. Imposant in die Höhe hingegen wachsen die Candelarius-Kakteen, mit ihren leuchtend weißen Dornen. Sie geben in den ausgewaschenen Tälern der roten Karstlandschaft der Tatacoa-Wüste ein schönes Bild ab.
Wir besuchen den Köcherbaumwald in Namibia. Dort wächst eine besonders große Anzahl an Köcherbäumen. Die Pflanze gehört zur Gattung der Aloen und bildet eine halbkugelige Baumkrone. Der Köcherbaum hat wunderschöne gelbe Blüten.