Das Klima an der Westküste der USA wird durch vorherrschende Nordwinde geprägt, welches nahe der Küste den Aufstieg von kaltem Tiefenwasser des Pazifiks begünstigt. Beides hat zur Folge, dass selbst im Hochsommer und trotz herrlicher Strände die Wassertemperaturen nur selten über 18° Celsius steigen. In San Francisco werden im Sommer sogar nur 13° Celsius im Wasser gemessen. Das erklärt dann auch den Spruch: »Mein kältester Winter war der Sommer von San Francisco.«
Als beste Jahreszeit für Rundreisen und zum Wandern gilt an der Küste der Spätsommer und Frühherbst. Durch ein ganzjährig oft vorherrschendes Pazifikhoch ist es dabei im Süden Kaliforniens deutlich wärmer und fallen in den weiter nördlich gelegenen Regionen nur selten Niederschläge. Doch auch im Winter ist es noch gut möglich, den Westen bei einer Rundreise kennenzulernen. Insbesondere in den nördlich gelegenen Parks ist dann mit Schnee zu rechnen.
Bereits die Anreise war eine Tortour wegen Schneesturm. Und wir hatten noch Glück. Andere sind erst gar nicht über den großen Teich gekommen und saßen in Frankfurt fest. Wir dachten, wir fliegen in die Wärme. Doch bereits in Atlanta, wurden wir eines Besseren belehrt. Dort stand unser Flugzeug in der Schlange zum Enteisen. Etwas wärmer wurde es jedoch bei Los Angeles und wir konnten bei T-Shirt-Wetter durch die Wisteria Lane aus Desperate Housewives in den Filmstudios erleben.
Dann aber ging die Fahrt zu den Nationalparks und schlagartig fiel das Thermometer. Dort herrschten teilweise Temperaturen bis zu -30° Celsius. Blizzards sorgten dafür, dass wir die Route ändern und auf das Monument Valley verzichten mussten. Dafür hatten wir herrlich schöne Winterlandschaften im Yosemite und vor allem bei den großen Sequoia-Bäumen. Der Winter im Westen der USA kann interessant sein. Allerdings ist eine gewisse Flexibilität vorausgesetzt.