Abra-Fahrt zum Textil- und Gewürz-Souk

im historischen Bezirk Dubais

Wir verlassen Downtown Dubai und wechseln in den historischen Bezirk Bur Dubai. An einem kleinen Privatparkplatz übergeben wir das Auto an einen Einparker. Zu Fuß geht es nun an Goldschmieden und Handyshops vorbei bis an den Dubai Creek. Dort befindet sich der Eingang zum Textil- und Gewürz-Souk.

Video Abra-Fahrt zum Textil- und Gewürzsouk Dubai

Fahrt mit einem Abra, der traditionellen Bootsform der Emirate, über den Dubai Creek durch den historischen Bezirk zum Textil- und Gewürz-Souk.

Der Markt für die Arbeiter der Glitzermetropole

Hier ist eindeutig die günstigere Souk-Kategorie. Damit zielt dieser Markt eindeutig auf die Arbeiter in der Glitzermetropole ab. So wird die Ware hier anders als in den klimatisierten Luxusläden beim Souk Madinat in offenen Geschäften bis an die Decke gestapelt. Bunte Schals in Seide, billige T-Shirts mit I-Love-Dubai-Aufdrucke, knallbunte Keramikteller oder Metallschlösser in Kamelform, hier finden wir Kitsch und Krimskrams in jeder Preisklasse. Hier scheut sich auch kein Verkäufer, potenzielle Kunden anzulabern. Doch sie verhalten sich noch einigermaßen zurückhaltend, dass der Bummel kein Spießrutenlauf wird.

Zwischen Textil und Metall befindet sich der Gewürz Souk. Während Marion besondere Schokolade für die Rheinländer aus unserem Hotel besorgt, schlendern wir zwischen den Ständen umher und schnuppern die besonderen Gerüche.

In den Läden werden Walnüsse, Cashews, Erdnüsse oder Pistazien, gewürzt in verschiedenste Geschmacksrichtungen, angeboten. Vor den Läden stehen die Gewürze, bei denen nicht jeder beim Vorbeigehen gleich zugreift.

In offenen Körben liegen die Ingredienzien der arabischen Küche, wie Kreuzkümmel, Kardamom, Gewürznelken, Muskatnüsse, Pfeffer, Ingwerwurzeln und getrocknete Chili-Schoten. Wer das teuerste Gewürz überhaupt, den Safran sucht, muss verständlicherweise im Laden nachfragen. Die stärksten Düfte stammen aber von den getrockneten Rosen- oder Lavendelblüten und vor allem von den »Tränen der Götter« - den Harztropfen des Weihrauchbaumes.

Abra-Fahrt - die günstige Fahrt über den Dubai Creek

Hier in der Altstadt Dubais sind wir jenseits des Hochglanz und der perfekten Sauberkeit. Hier finden wir aber auch eine authentische und günstige Gelegenheit für eine Abra-Fahrt auf dem Dubai Creek. Eine touristische Abra-Fahrt hatten wir ja bereits beim Madinat Jumeirah Resort und sind dort durch den Kanal geschippert. Hier werden Abras aber für den öffentlichen Personenverkehr genutzt. Es ist die schnellste Möglichkeit, über den Creek zu kommen.

Hat sich eine Abra gefüllt, werden stinkende Dieselmotoren angeschmissen und die Fahrt kann losgehen. Die Holzkähne sind einfach und sehen teilweise schon recht marode aus. Das scheint hier keinen zu stören. Hier sitzt Alt und Jung auf den Bänken und lässt sich hinüber nach Deira schippern. Während die Einheimischen jedoch Abra fahren, als wäre es ein Omnibus, staunen wir über die alten Lastkähne am Kai von Deira, die auch noch immer in Gebrauch sind.

Bei Deira hätten wir natürlich wieder die nächste Gelegenheit, in einer Mall unsere Kreditkarte zu plündern. Doch wir schlendern lieber entlang der Bootsstege für die Abras. Cafés und Restaurants machen den Anleger gemütlich. Es herrscht reges Treiben. Immer wieder kommt eine weitere Abra und lädt Leute ab. Die Abras gehören zu Dubai wie die Gondeln zu Venedig.

Nur dass die italienischen Gondeln weniger Feinstaub verbreiten. Da wird Dubai plötzlich innovativ. Denn einige der Abras werden mit Elektromotoren betrieben. Leider haben die modernen Abras mit den traditionellen Booten nur noch wenig gemein. Das ist schade, wird aber wohl die Zukunft der Wassertaxis sein.

Die letzte Abra-Fahrt bringt uns wieder zurück zum Anleger des Gewürz-Souk. Unsere Dubai-Tour geht langsam zu Ende. Müde und mit vielen Eindrücken im Kopf und in der Kamera gehen wir zurück zum Auto. Vor lauter Erleben haben wir fast vergessen, auch mal was zu Essen. Mit knurrenden Mägen fahren wir zurück nach Ras al Khaimah, wo wir uns von Marion verabschieden. Doch auch wenn es schon so spät ist, auf unseren Koch im Rotana Resort ist Verlass. Mit Freuden bereitet er uns beiden noch eine leckere Pasta, die wir nun alleine auf der Terrasse genießen und bei einem Gläslein Rotwein den ereignisreichen Tag ausklingen lassen.

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