Es wird Zeit für eine Teatime in gediegenem Ambiente. Und wo bekommt man das nicht mehr geboten, als in einem 6-Sterne-Hotel? Dubai hat genug davon. Wir müssen nur in eines hinein kommen. Goldene Pferde, davor weiße Rentiere mit Kutsche – wir haben noch immer Weihnachtszeit - zwischen einer Palmenallee, das wirkt schon einmal vielversprechend. Kurz darauf stehen wir vor dem Haupthaus des Madinat Jumeirah Resort. Unser SUV wird vom Parkservice versorgt und wir können eintreten in den orientalischen Prunk.
Wir gehen auf die Terrasse und haben den traumhaften Ausblick auf den Garten. Ein wunderschöner Palmenwald öffnet sich vor uns. Boote gleiten leise über das Wasser des Kanals, der das Haupthaus vom Wald trennt.
Im Hintergrund erkennen wir das Meer und das segelförmige Gebäude des Burj al Arab. Wir bekommen die Karte gereicht und müssen feststellen: der Laden mag nobel sein, aber unverschämt sind sie nicht.
Kaffeepause im Jumeirah Resort, einem der elegantesten Plätze in Dubai. Fahrt auf dem Kanal durch den Palmengarten des Ressorts und Besuch des Souk Madinat.
Die Preise sind somit angenehm und wir bestellen Latte macchiato. Kurz darauf bekommen wir diesen serviert, dazu ein edles Tischgedeck aus Silber mit Milch, Zucker und Kleingebäck. Der Milchschaum ist verziert mit edlem Blattgold … Ja okay, das Blattgold steuert Marion in einem unbeobachteten Moment bei. Schmunzelnd vertraut sie uns an, dass sie davon immer ein Döschen in ihrer Tasche mitträgt. Somit wird die edle Note des Kaffees also noch ein wenig mehr veredelt.
Wir fühlen uns wohl, genießen die Mittagsruhe und beobachten die Menschen. Immerhin sind wir hier in der Welt der Schönen und Reichen. Doch auch hier schlurft die reiche Omi mit Badelatschen und in ein Seidentuch gewickelt durch die Gänge.
Und die beiden russischen Mädels mit ihren viel zu großen Sonnenbrillen tippen unentwegt auf ihren Smartphones herum. Es sind »Hostessen«, die jetzt noch ihre Freizeit genießen, bevor die reichen Herren Feierabend haben. Käufliche Frauen gehören zu Dubai, wie die Baustellen.
Schön anzusehen ist jedoch die Klavierspielerin, die in ihrem goldenen Kleidchen am Flügel sitzt und die Menschen mit ihrer angenehmen Musik erfreut. Wobei wir wahrscheinlich die einzigen sind, die ihren Klängen Beachtung schenken. Aber hier im Jumeirah Resort ist es richtig schön und das Personal ist äußerst nett. So hoffen wir, dass wir nun genauso freundlich die Fähre über den Kanal nutzen können, um in den Souk Madinat zu gelangen.
Wir nutzen den Lift, den wir mit einem Falkner teilen. Er bringt seine edle Falkendame gerade in den Garten, wo wir auch hin wollen. Doch hier stoßen wir nun auf unsere Grenzen. Die Fähren sind nur für Hotelgäste und wir werden doch glatt als Besucher entlarvt. Der Fahrer hat wohl keine Lust zum Arbeiten. Denn Marion kam bisher immer auf diesem Weg bis zum Souk.
Wo ein Wille ist, gibt es auch einen Weg. Und den gehen wir halt einfach zu Fuß. Der Durchgang vom Jumeirah Resort zum Souk Madinat ist auch nur für Hotelgäste. Aber das Hotelpersonal tut sich auch schwer damit, den Gästen anzuzweifeln, dass sie hier residieren. So können wir unbehelligt durch spazieren und stehen schon bald in den hübsch gestalteten Gängen des Souk Madinat.
Der Souk gehört zu den magischen Orten Dubais und entführt uns in eine wahrlich märchenhafte Welt. Hier herrscht eine besondere Atmosphäre aus Tradition und Moderne. Während die Ware eher traditionell wirkt, sind die Preise äußerst modern. Es gibt auch in Dubai günstigere Pflaster, wo man seine Souvenirs kaufen kann. Aber wir sind ja auch zum Besichtigen hier und zu sehen gibt es einiges.
Von einer Terrasse aus haben wir den besten Blick auf das Burj al Arab. Und wer das nicht glaubt, muss nur die Beschriftung in dem roten Punkt auf dem Boden lesen. Hier werden tatsächlich die Stellen für die besten Selfies markiert. Na toll, aber auch wir machen den Unfug mit, lassen uns von Marion an der Stelle fotografieren, wo man auch noch anstehen muss. Von wegen Selfiepoint! Ist doch so viel entspannter.
Die Gebäude des Souk Madinat sind wunderschön. Wir denken, die Türme sind Taubenschläge. Dafür sind es aber ganz schön viel. Es sind Windtürme. Diese »Badgire« sind traditionelle persische Architekturelemente, welche zur Belüftung der Gebäude verwendet werden. Heute regeln das zwar Klimaanlagen, doch die Türme geben noch immer ein schönes Bild ab.
Wir gehen wieder hinunter zu den Wasserwegen und versuchen nochmal unser Glück. Diesmal klappt es auch. Mit einer Abra, einem Wassertaxi, fahren wir nun gemütlich zurück zum Jumeirah Resort. Da noch immer das Auto dort geparkt ist, lässt man uns nun auch auf diesem Weg wieder zur Lobby gehen.
Abrafahrt in den Kanälen von Dubai zum Souk Madinat