Yachthafen Marina Al Hamra

Townhäuser und gepflegte Grünanlagen

Zwei Kilometer von Jazirah entfernt, erreichen wir die Marina Al Hamra. Trotz der kurzen Distanz ist es wie eine Fahrt in eine andere, deutlich komfortablere Welt. Schon von Weitem fallen große Apartmenthäuser auf, die scheinbar der Idee eines einzigen Architekten entsprungen sind. Das Wohngebiet ist in verschiedene Cluster unterteilt.

Die Straßen innerhalb dieser Cluster werden durch hübsche, in Reihe stehende Townhäuser geprägt. Umgeben ist das Ganze von gepflegten Grünanlagen, die gerne mit einem Pool oder an Golfplatz einhergehen. Die Marina Al Hamra bildet damit eine typische Wohngegend in Ras al Khaimah. Es gibt alles, was das Herz begehrt. So haben auch viele Europäer hier ihr Winterdomizil, fernab der Hotelanlagen.

Video Marina und Fischmarkt Ras al Khaimah

Spaziergang an der Marina Al Hamra von Ras al Khaimah und Besuch des großen Fischmarktes der Stadt.

Die wehmütige Kulisse der Marina Al Hamra

Vielleicht aber trügt der Schein? Der Yachthafen ist eindeutig überdimensioniert. Lediglich eine Handvoll kleinere Motorboote, einige Segelboote, sogar nur ein Dingi dümpeln leise im grünlichen Wasser. Am Außenkai zählen wir drei Yachten.

Es ist eine wehmütige Kulisse, welche sich der Marina Al Hamra Yacht Club sicher lukrativer vorgestellt hatte. Trost und Schatten spenden die Palmen entlang des Kais. Während sie vor Ort ein gutes Bild machen, blicken wir in der Ferne auf das Luxushotel Al Hamra von Hilton. Das ist doch auch etwas.

Fischmarkt von Ras al Khaimah

Bei unserem nächsten Stopp an der Küste wird es ursprünglicher. Wir besuchen den Fischmarkt von Ras al Khaimah in der Sheikh Salem Bin Sultan Road. Schon das Gebäude gleicht eher einer orientalischen Lagerhalle, wenn auch deutlich schlichter. Wieder lernen wir eine Gemeinsamkeit mit dem Oman kennen.

Denn der Fischverkauf ist auch hier eine Männerdomäne. Selbst den Einkauf übernehmen die Männer. Verirrt sich doch mal eine Frau in die Fischhalle, dann handelt es sich entweder um eine Gastarbeiterin oder um eine Touristin. Unsere Kameras geben den Verkäufern klar zu erkennen, dass wir nur schauen wollen. Dennoch sind wir willkommen.

Fisch galt lange Zeit als Hauptnahrungsquelle der Emiratis. Um das traditionelle Handwerk am Leben zu halten, werden die Fischer inzwischen durch den Staat unterstützt. Ansonsten aber scheint der Beruf für die Emirati unter deren Würde zu sein.

Die Verkäufer in den Fischhallen machen auf uns eher den Eindruck, als stammten sie ausnahmslos aus Pakistan und Bangladesch. Gleiches gilt für die Arbeiter, die uns begegnen. Lediglich ein Mann trägt eine Ghutra; und der scheint am Einkaufen zu sein.

Fische auf dem Markt und Auktion

Auf der anderen Seite stehen wir einem reichen Angebot gegenüber. In den Auslagen erkennen wir Barrakudas, große Makrelen, Barsche, Thunfisch und sonstiges, glitschiges Getier. Aber auch Schalen- und Krustentiere wie Hummer und Krabben werden hier aus dem Meer gefischt. Dazwischen liegen Tintenfische, Kalmare und Muscheln auf Eis. Wer Fisch liebt, kann hier nach Herzenslust einkaufen.

Bei einer überdachten Fläche direkt hinter der Halle findet die Fischauktion statt. Sowie der Fang dort auf dem Boden ausgebreitet wird, beginnt das Gefeilsche zwischen Fischern und Händlern. Um dieses Spektakel zu erleben, hätten wir unsere Tour allerdings in aller Herrgottsfrühe starten müssen. Stattdessen sind nun die Fischputzer in ihrem Element.

In der Putzerei fliegen die Schuppen nur so umher, die mit flinken Händen und Bürsten von den Fischen gekratzt werden. Wie am Fließband wird ausgenommen und filetiert. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber wer nebenan seinen Fisch kauft, kann sicher sein, dass dieser richtig frisch ist. Und wer keinen kauft, gewinnt auf dem Fischmarkt zumindest ein paar tolle und freundliche Eindrücke.

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