Das Ras al Khor Wildlife Sanctuary ist das bedeutendste Wildschutzgebiet bei Dubai. Es besteht seit 1985 und umfasst ausgedehnte Feuchtgebiete, die sich nur wenige Meter von der Stadt entfernt erstrecken. Der Sumpf des Ras al Khor ist Teil des Dubai Creek, einem natürlichen Meeresarm, der einem eher als Hafen in den Sinn kommt. Neben den typischen Lebensräumen für Wasservögel, also Wattflächen, Mangroven und Lagunen, zählen auch Salzwüsten zu dem Schutzgebiet. Das enge beieinander unterschiedlicher Biotoptypen bildet ein Mosaik an Lebensräumen, das zahlreichen Vogelarten ideale Bedingungen bietet. Als Folge lassen sich hier trotz der Nähe zur Glitzermetropole je nach Jahreszeit bis zu 20.000 Wasser- und Zugvögel beobachten. Daneben dient das Reservat Krebsen, Fischen und Säugetieren als Brutstätte.
Eindrücke von Ras al Khaimah und Dubai
Das gesamte Gebiet von Ras al Khor ist umzäunt und wird von der Stadtverwaltung Dubais überwacht und geschützt. Es gibt jedoch drei Hütten, von denen aus sich die Vogelwelt beobachten lässt. Der bekannteste Blickfang des Schutzgebietes sind die Flamingos. In den Wintermonaten sind die großen Schwärme durch ihre rosa bis rötlichen Federn leicht zu erkennen. Erst bei genauerer Betrachtung sind in der Menge auch verschiedene Reiher, Kormorane und Stelzenläufer zu erkennen. Mit etwas Glück lassen sich außerdem Fischadler beobachten.
Wir haben für die Mittagszeit Karten für den Riesenturm Burj Khalifa besorgt. Damit sollte unsere Tour in Dubai starten. Aber unsere Anreise von Süden aus verläuft so gut, dass wir viel zu früh dort wären. Marion von Dubai-Privat nutzt dies für einen ersten Stopp bei einer der drei Vogelwarten vom Ras al Khor Wildlife Sanctuary. Um Tickets oder eine Buchung für den Ausflug müssen wir uns nicht kümmern. Denn der Zugang ist kostenlos. Für Paare und Familien sind die drei Hütten während der Öffnungszeiten der Wintersaison von 7:30 bis 17:30 Uhr somit frei zugänglich. Lediglich Gruppen sollten sich im Vorfeld beim Wildlife Sanctuary anmelden.
Bei unserer Ankunft erkennen wir in der Ferne die Glitzermetropole im staubigen Dunst. Alles ist Grau in Grau. Doch vor uns öffnet sich eine sumpfige Lagune, durch die jede Menge Vögel waten. Von der Vogelwarte aus können wir diese etwas besser beobachten. In einigem Abstand zur Hütte waten rosa Flamingos durch das seichte Wasser. Da wir die Vögel bereits bei unserer Reise in den Oman mehrere Male gesehen haben, hatten wir natürlich auch hier mit ihnen gerechnet.
Schade ist, dass die rosa Vögel relativ scheu sind. Bereits im Oman mochten sie keine Menschen in ihrer Nähe. Umso erstaunlicher ist es, dass ein Naturschutzgebiet, so nah am geschäftigen Treiben Dubais funktioniert. So halten sich ganz in der Nähe der Vogelwarte mehrere Seidenreiher und Löffler auf. Auch ein Schwarm Strandläufer landet kurz in unserer Nähe. Leider verweilen sie nur kurz. Wie auf Kommando haben die zierlichen Vögel alle gleichzeitig ab, um 20 Meter weiter erneut zu landen.
Die besten Chancen, Säugetiere im Wildschutzgebiet zu sehen, hat man tatsächlich im Umfeld der drei Vogelwarte. Hier werden durch weggeworfene Lebensmittel gewöhnliche Hausratten angelockt. Das erklärt zugleich, warum die Stadtverwaltung ständig unterwegs ist, um jedweden Unrat einzusammeln. Die lästigen Nagetiere stehen indes beim Arabischen Rotfuchs auf dem Speisezettel. Es wird angenommen, dass der größte der echten Füchse seinen Ursprung im Nahen Osten hat, von wo er sich in seinen Unterarten in alle Welt ausbreitete. Wer am frühen Morgen oder in den Abendstunden hierher kommt, kann außerdem dem Äthiopischen Igel begegnen. Das auch als Ägyptischer Igel oder Afrikanischer Wüstenigel besiedelt die trockenen Bereiche des Schutzgebietes und ist damit am Rand der Salzwüsten am ehesten zu finden.
Die Anreise ist ab Dubai zum Teil mit der Metro möglich. Diese erfolgt mit der Grünen Linie bis zur U-Bahn Station Al Jadaf oder Crrek. Ab dort ist es noch eine kurze Fahrt mit dem Taxi bis zum Schutzgebiet. Die Anreise mit dem Auto erfolgt ab der Mall über die Sheikh Zayed Rd/E11 bis Al Meydan Rd/D69. Dort nimmt man die Ausfahrt 47 und fährt auf der Al Khail Rd/E44 weiter bis zum Schutzgebiet.