Pilatus-Kulm ist das Ziel der meisten Pilatus-Ausflügler. Schade ist, dass viele von ihnen hier bleiben und sich mit einem Mittagessen im Hotel und Restaurant Pilatus-Kulm oder, direkt bei der Bergstation der Seilbahn und Zahnradbahn, einem Snack im SB-Restaurant begnügen, ohne auch nur hundert Meter auf dem schönen Höhenwanderweg zu laufen.
Gemessen an den hohen Besucherzahlen schaffen es nämlich nur wenige, sich für eine Wanderung aufzurappeln. Wenn doch, dann reicht es oft nur für einen Abstecher zu einem der beiden nahen Pilatus-Gipfeln Oberhaupt (2.106 m) und Esel (2.118 m). Mit anderen Worten: auch wenn bei Kulm noch so viel los ist, braucht man nur um ein oder zwei Kurven laufen, und schon kann man die herrliche Bergluft in aller Stille genießen. Wenn sich nicht gerade ein paar Spaziergänger am Echofelsen vergnügen oder sich wegen einer zufällig zwischen ihnen und der gegenüberliegenden Wand aufziehenden Wolke wundern, warum ihr Ruf nur ganz leise zurück schallt.
Während unserer Pause im Hotel und Restaurant Pilatus-Kulm können wir zugucken, wie der Esel (2.118 m), der zweithöchste Gipfel des Pilatus, mehrmals von der Bildfläche verschwindet. Denke ich beim ersten Mal, dass wir uns den letzten Aufstieg des Tages damit schenken können, muss ich einsehen, dass dies wohl der ganz normale Wechsel auf dem Esel ist. Zumindest dauert es immer nur wenige Augenblicke, bis die Sonne wieder die Oberhand bekommt oder der Wind die Wolken zurück auf die Nordseite des Bergmassivs drängt.
In diesem Wechsel von Nebel, Wolken und Sonne folgen wir schließlich einer Karawane, welche langsam die Stufen zum Esel hinaufsteigt. Von der Bergstation dauert es nur zwanzig Minuten, bis man oben steht. Mit weit mehr als 1000 Höhenmetern in den Beinen aber sind wir doch froh, als wir den Gipfel endlich erreicht haben. Dank seiner Nähe zur Seilbahn und Zahnradbahn wird er an sonnigen Tagen von Besuchern förmlich belagert.