Der Lazienki-Park, oder zu Deutsch: der Bäderpark, entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, nachdem König August Poniatowski das Dorf Ujazdów gekauft hatte, um es zu seiner königlichen Sommerresidenz umzubauen.
Neben dem Ujazdowski-Schloss befand sich schon damals der namengebende Bäderpark auf einer Insel. Diesen ließ der König zu einem Palais umbauen und mit einem Wohnpavillon sowie einem Theater ergänzen.
Außerdem ließ Poniatowski die Jagdgebiete rund um das Schloss zu einem englischen Garten mit Kanälen, Teichen und künstlichen Quellen umgestalten.
Nachdem der König anfänglich kleine Gebäude im chinesischen Stil errichten ließ, wechselte er mit der Baumode sehr bald zum klassizistischen Stil, in welchem er allerdings auch seinen ganz eigenen Geschmack einfließen ließ und damit den »Stanislaw-August-Stil« schuf.
Nach dem Tod August Poniatowskis kaufte der russische Zar Alexander I. die Anlage im Jahre 1817. Unter ihm wurden der Palast erweitert und im Park zusätzliche Gebäude errichtet. Gut hundert Jahre später wechselte der Park wieder in polnischen, diesmal staatlichen Besitz und wurde ein Museum im Wasserpalais eingerichtet.
Nachdem der Park während des Zweiten Weltkriegs geschlossen blieb und die Nazis während dieser Zeit einige wertvolle Gegenstände ins Ausland schafften, fielen Schloss und Park mit Ende des Warschauer Aufstandes 1944 ebenfalls dem Befehl Hitlers, die Stadt komplett zu zerstören, zum Opfer: der Palast wurde mit Benzin überschüttet und in Brand gesteckt und weite Teile des Parks verwüstet.
Mit 80 ha ist der Lazienki-Park heute die größte Parkanlage in Warschau. Der Park präsentiert sich freundlich und gilt als einer der liebsten Ausflugsziele in Warschau: Gondeln und Tretboote kurven über dem Teich vorm Wasserpalais, verliebte Paare schlendern durch die weitläufige Parkanlage und die Alten ruhen sich auf den Bänken unter schattenspendenden Bäumen aus.
Hier und da füttern Kinder die Enten und Eichhörnchen, die hier fast alle Scheu vor dem Menschen verloren haben, oder betteln auch selber bei ihren Eltern nach einem Eis oder kühler Limonade. Dies alles übrigens ganz im Sinne des ersten Parkerbauers, denn König Poniatowski hatte das Gelände schon damals frei von einer Umzäunung gelassen, um hier die Warschauer Bevölkerung empfangen zu können.
Der Schlosspark von Wilanow
Am südlichen Stadtrand von Warschau befindet sich der Schlosspark von Wilanow. Ein gemütliches Parkcafé lädt zum Verweilen ein, bevor wir uns zum Spaziergang auf machen. Ein großes Wegenetz führt sowohl durch den englischen als auch chinesisch gestalteten Landschaftspark. Wir treffen auf chinesische Pavillons und römische Arkadenbrücken.
Saski Park - im Sächsischen Garten
Der Saski Park beherbergt einige klassizistischen Baudenkmäler. Hier befindet sich das Restaurant St. Antonio, eine frühere Orangerie, in der wir wahrscheinlich ganz vorzüglich hätten speisen können. Zwei Soldaten halten Wache am polnischen Grabmal des Unbekannten Soldaten, welches im ehemaligen Sächsischen Palais errichtet wurde.