Zurück vom Prater kommen wir am Rennweg durch den unteren Eingang zum Schloss Belvedere. Oder, wie es auch heißt: zu Prinz Eugens Schloss der Feste. Nachdem der Prinz Österreich mit seinem Kriegsgeschick zur Großmacht geführt hatte,
ließ er sich hier auf dem leicht ansteigenden Terrain seine verhältnismäßig bescheidene Wohnresidenz unterhalb und das schon von Weitem festlich wirkende Schloss Belvedere oberhalb eines prächtigen Barockgartens anlegen.
Selbst aus Frankreich stammend, ließ Prinz Eugen den Barockgarten vom Versailler Gartenarchitekten Dominique Girard planen, der auch schon die Gärten von Schloss Nymphenburg und Schleißheim angelegt hatte. Dabei gelang es Girard, den Höhenunterschied innerhalb des Gartens geschickt mit Querachsen aufzufangen,
sodass die Entfernung zwischen dem Unteren und Oberen Belvedere geringer wirkt. Nachteil allerdings ist, dass der Spaziergang durch die verschiedenen Parterres ein gutes Stück länger dauert als wir zunächst angenommen hatten und wir dadurch sowie dank eines eisigen Winds leicht verfroren am Oberen Belvedere ankommen.
Aller Liebreiz der Anlage konnte jedoch nach dem Tod des unverheirateten Prinzen nicht verhindern, dass seine Nichte und Erbin das Schloss zum Größten Teil verschleuderte.
Später richtete der Österreichische Hof hier eine Bildergalerie ein, bevor Thronfolger Franz Ferdinand das Obere Belvedere als Residenz wählte und (später) der Kanzler Schuschnigg seine Dienstwohnung hierher verlegte.
Heute steht das Schloss ganz im Zeichen der Kunst: das Mittelalter in der Orangerie, Barock im Unteren Belvedere und die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts im Oberen Belvedere.
Außerdem können mehrere der prunkvollen Räume des unteren und oberen Palais zum Beispiel für Hochzeiten und andere große Familienfeste gemietet werden. So bietet die barocke Schlosskapelle des Oberen Belvedere ein einzigartiges und elegantes Ambiente für kirchliche Trauungen und Taufen.
Eine Hochzeit haben wir bei unserem kurzen Besuch zwar nicht miterlebt. Dafür aber die Dreharbeiten zu irgendeinem Film oder einer Serie, bei welchem ein paar ganz wichtige Leute darauf achteten, dass ja keiner durch das Bild läuft oder irgendwelche Laute von sich gibt.
In den Schlossgärten von Schloss Schönbrunn
Das Schloss Schönbrunn gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Wien. Es liegt etwas außerhalb der Stadt und war einst die Sommerresidenz der Habsburger. Auch hier kommen die Diagonalen des barocken Gartens zum Ausdruck. An den kühlen Wintertagen ist das Palmenhaus wärmstens zu empfehlen. Es besitzt ein Tropenhaus mit einem temperierten Mittelpavillon.
Im verspielten Garten von Schloss Hellbrunn
Kein anders Schloss, das wir je besucht haben, verfügt über solch einen verspielten Schlossgarten, wie das von Hellbrunn. Hier finden wir die weltweit am besten erhaltenen Wasserspiele der Spätrenaissance. Es sind verschiedene bewegliche Figuren, zahlreiche Grotten und Wasserscherze zu bewundern. Beachtlich ist, wie liebevoll, kunstvoll oder auch kitschig so manche Neptunbrunnen, Kronengrotten oder auch ein Sternweiher wirken kann.