Kurz nach der Landung in Bangkok erleben wir im Avani Atrium Bangkok Hotel die erste Überraschung des Urlaubs. Denn bevor unsere Reiseleiterin die Zimmerkärtchen verteilt, ruft sie gezielt unseren Namen auf und erklärt: »Ich weiß nicht warum, aber Sie wohnen als einzige ganz oben im Hotel.« Auch müssten wir nicht länger warten, sondern könnten selbst oben einchecken.
Nun gut, denke ich mir. Denn warum wir eine Extrabehandlung bekommen, wissen wir.
Ob das gut ist, wussten wir hingegen nicht. Zumindest hatten wir nicht damit gerechnet, die Suite 2312 im Executive Floor zu bekommen.
Dem nicht genug, wird Annette beim Verlassen des Fahrstuhls mit Namen begrüßt. Schließlich ist die Executive-Reception über unsere Ankunft informiert.
Auf dem Weg ins Zimmer begleitet uns eine der Rezeptionsdamen und zählt dabei etwa vier Möglichkeiten auf, wo und wann wir überall frühstücken können. Das Gepäck übrigens befindet sich schon im Raum - und das, ohne dass wir zuvor die Zimmernummer auf die Koffer schreiben mussten. Auch sonst sind wir überwältigt: die Suite ist mit Orchideen geschmückt, auf einem kleinen Tisch steht eine Schale mit Pralinen, Marzipan und zwei Äpfeln.
Neben dem Fernseher liegen mehrere Zeitungen und auf dem Bett finden wir ein Fax unseres Veranstalters,
der uns einen wunderschönen Urlaub wünscht. Höhenangst darf man hier oben, im 23. Stock, allerdings nicht haben. Denn das große Panoramafenster geht schräg nach außen, sodass wir senkrecht nach unten schauen können, wenn wir uns dagegen lehnen. »Meinst Du, Höhenangst wird unserer Reiseversicherung als Abbruchgrund akzeptiert«, scherzt Annette. Wohl eher nicht. Aber warum auch? Die Aussicht ist herrlich! Und außerdem haben wir nur deshalb eine Reiseversicherung abgeschlossen, um sie nicht zu brauchen.
Als ich im Bad drei Quietscheentchen entdecke, weiß ich dann auch endlich, woran die Manager ihre größte Freude haben. Also sicher nicht an der Zeitung, welche frühmorgens unter der Tür durchgeschoben wird. Damit die Freude jedoch nicht allzu groß wird, befindet sich im Bad außerdem eine Waage.
Auch sehr schön ist die Stereoanlage, das Fax-Gerät, der Internetanschluss und der DVD-Player - allesamt Geräte, mit denen wir gar nichts anfangen konnten. Leider aber sind wir so begeistert, dass wir unsere Gutscheine zum Sawasdee-Drink übersehen...
Am nächsten Morgen verwerfen wir unsere Überlegung, mit den anderen Reiseteilnehmern im großen Speisesaal zu frühstücken. Zwar hätten wir gerne ein wenig Unterhaltung gehabt. Zur Executive-Lounge sind es jedoch anstelle der 23 Stockwerke nur wenige Schritte. Auch wäre es Schade um das hier liebevoll gerichtete Frühstück gewesen. Denn in der Executive-Lounge gibt es nur wenige Plätze, was heißen soll: hätten wir hier nichts gegessen, wäre das Büfett weitgehend umsonst aufgebaut worden.
So also genießen wir die morgendliche Stille und den Blick über Bangkok zu Fisch- und Käsebrötchen, Ananas und Melonen, frisch gepresstem Saft und Tee. Ich selbst vermisse zwar ein wenig den Stand mit dem Rührei. Dieses ist aber kein wirkliches Problem, da es auf Bestellung frisch zubereitet und (im Gegensatz zum normalen Hotelomelett) unverwässert direkt an den Tisch gebracht wird.
Sehr angenehm finden wir den kleinen Hotelpool in der 4. (?) Etage. Für uns genau der richtige Ort, um nach den Ausflügen in die Stadt wieder zu Kräften zu kommen. Außerdem ist es uns hier möglich, andere Teilnehmer unserer Reisegruppe außerhalb des bereits organisierten Programms zu treffen.
Um mit dem Fahrstuhl bis in die oberen zwei Etagen des Atrium Bangkok zu kommen, muss man nämlich ein entsprechendes Zimmerkärtchen mit in den Lift nehmen und in den Barcodescanner stecken. So wurde ein Mann unserer Gruppe vom Liftjungen mit »Only for Vip« abgewiesen, als er schauen wollte, wie wir untergebracht sind.