Nach der Stippvisite beim Liegenden Buddha überlegen wir, was wir uns als nächstes anschauen sollen. Der Königstempel Wat Phra Kaeo und der Wat Arun befinden sich zwar beide in der Nähe vom Wat Pho. Beide aber haben wir schon bei unserem ersten Aufenthalt in Bangkok angeschaut. Um etwas raus aus dem hektischen Zentrum zu kommen, entscheiden wir schließlich, zum Dusit Zoo zu fahren.
Als Alternative bietet uns ein Taxifahrer postwendend eine Fahrt zur Safari World nahe dem Flughafen an. Das aber ist uns zu weit weg. Abgesehen davon, dass der Park - solange dort Delfine gehalten werden - schon aus Prinzip ausscheidet.
Eindrücke vom Dusit Zoo im Zentrum von Bangkok, Aufnahmen u.a. von Giraffen und Malaienbären.
Mit dem Tuc Tuc geht es schließlich durch chronisch verstopfte Straßen zum Dusit Zoo. Wie die Fahrer es schaffen, ihre Zweitakter an all den Bussen, Jeeps und auch Lkws vorbeizulenken, bleibt uns wohl immer ein Rätsel.
Nur im Bereich einer Statue zu ehren König Rama V. bzw. vor der im europäischen Renaissancestil gebauten Ananta-Samakhom-Thronhalle lichtet sich der Verkehr ein wenig. Dann aber lenkt der Fahrer sein Tuc Tuc auch schon in der U-Thong Road vor den Eingang des Zoos.
Der Eintritt in den Zoo ist kaum der Rede wert. Den Grund dafür erfahren wir einen Augenblick später: die Shows müssen extra gezahlt werden. Nun gut, da wir ohnehin lieber durch die Anlage schlendern, als uns dressierte Elefanten anzuschauen, kümmert es uns nicht.
So lassen wir die kreisrunde Arena neben dem Eingang links liegen, um als nächstes eine erstaunliche Anzahl an diversen Fastfood-Restaurants und Kiosken zu passieren. Am See, der einen Großteil des Zoos für sich beansprucht, biegen wir erneut links ab, eh wir endlich zu den Gehegen kommen.
Zu den Tieren, die es hier zu sehen gibt, zählen unter anderem Zwerg-Flusspferde, Fischkatzen, Otter, Seelöwen, einige Reptilien und Affenarten sowie asiatische Bären. Besonders schön finden wir die Gehege, in die man von einer langgezogenen Holzbrücke hineinschauen kann, sodass auch mal andere Blickwinkel möglich sind.
Besonders praktisch ist dies natürlich bei den Giraffen, von denen man sich entweder die Beine, den Rumpf oder den Kopf anschauen kann. Sie müssen sich ihren Platz mit Zebras teilen. Das wird sie aber kaum stören, da sie die einzigen Tiere sind, welche an die zur Fütterung hingehaltenen Zweige auf der oberen Plattform erreichen.
Der Zoo selbst ist übrigens aus einem botanischen Garten, dem Khao Din Wana, hervorgegangen. Zurück geht er auf König Rama V., der während seiner Auslandsaufenthalte von den botanischen Gärten in anderen Ländern als Platz der Erholung und des Vergnügens angetan war. Im Jahr 1895 gab er die königliche Erlaubnis, den Garten auf der Ostseite des Premprachakorn Kanals zu bauen.
In dieser Zeit entstand bereits der große See auf dem Areal. Mit dem Aushub wurden damals kleine Hügel errichtet. Nachdem Thailand 1932 von einer absoluten zu einer konstitutionellen Monarchie wechselte, entstand die Idee, den Park zu einem Zoo umzuwandeln. Den heutigen Namen erhielt der Dusit Zoo sechs Jahre später.
Nachtrag von 2018:
Am 31. August 2018 schließt der Dusit Zoo gute 80 Jahre nach seiner Eröffnung die Pforten. In der Provinz Pathum Thani ist inzwischen ein neuer und viel größerer Zoo im Bau. Bis zu seiner Eröffnung sind die Tiere aus dem Dusit Zoo in sechs verschiedenen Zoos des Landes untergebracht.