Floating Market oder besser: Schwimmender Markt. So heißt eine der beliebtesten Attraktionen Thailands, die jeden Morgen ab 9 Uhr riesige Mengen an Touristen nach Damnoen Saduak lockt. So kommen auch wir bei der Hinfahrt bereits wenige Kilometer nach Bangkok an den ersten Hinweisschildern zum »Floating Market« vorbei. Und das, obwohl sich Damnoen Saduak rund 110 km westlich der Hauptstadt befindet. Von einem Geheimtipp oder gar einem Eintauchen in das alte Flair Siams kann daher keine Rede sein.
Andererseits stellt sich die Frage, ob es den Schwimmenden Markt in Damnoen Saduak heute ohne Urlauber überhaupt noch gäbe? Denn längst verdienen viele der Händler mehr mit ihren Souvenirs als mit frischem Gemüse. Wie auch immer, ein Erlebnis ist der Markt mit seiner Fülle an Früchten, Kräutern und Gewürzen auf jeden Fall. Und in dem angrenzenden Klamottenladen sowie der One-Dollar-Meile auf dem Weg zwischen dem vorderen und dem hinteren, ursprünglicheren Markt muss man ja nicht allzu viel Zeit verbringen.
Im April ist Litschi-Zeit, die jetzt auf vielen der Boote angeboten werden. Aber auch Bananen, Mangos in verschiedenen Farben und Formen, Papayas, die Drachenfrucht und wenigstens ein Dutzend weitere, uns genauso unbekannte wie exotische Früchte entdecken wir auf unserem Rundgang. Sehr schön anzusehen finden wir die traditionellen Hüte der Frauen, welche einem alten Lampenschirm ähneln, dadurch aber sicherlich besser durchlüftet werden.
Die Waren, und natürlich auch das Geld, übrigens werden zumeist mit Hilfe von Stangen und kleinen Körben an Land gereicht. Daneben gibt es aber auch Stände, welche eine Auswahl ihrer Ware direkt auf dem Anleger ausbreiten und touristisch handhabbare Mengen fertig geschält und abgepackt feil bieten. Dazwischen erreicht uns immer wieder der Duft einer der vielen schwimmenden Garküchen. Es sind zumeist Frauen, die auf engstem Raum allein oder im eingespielten Team kleine Speisen im Wok zubereiten und an die Gäste verteilen - ganz gleich, ob diese vom Anleger oder von der Wasserseite kommen.
Gerne hätten wir hier noch mehr Zeit verbringen können. Und beinahe auch müssen. Denn leider gibt es wenigstens drei Busparkplätze im direkten Umfeld bzw. zwischen dem vorderen und hinteren Teil des Marktes. Mit anderen Worten: wir waren zwar pünktlich, nur leider auf dem falschen Platz.