Bangkok wird wegen seiner vielen Kanäle, sprich: Klongs, auch Venedig des Ostens genannt. Eine Klongfahrt gehört somit zum Reiseprogramm. Nun gut, in der Hauptstadt selbst wurden schon viele von ihnen zugeschüttet, um den stark anschwellenden Straßenverkehr noch mehr Platz zu bieten.
Einige sind aber auch heute noch erhalten und - zumindest mit dem Wassertaxi in der Hauptstadt - eine durchaus schnellere Möglichkeit, von a nach b zu kommen.
Nicht in Bangkok, dafür aber auf dem Weg zum schwimmenden Markt in Damnoen Saduak befindet sich einer der besterhaltendsten Klongs Südthailands. Zwar wimmelt es hier sehr von Urlaubern. Die einzelnen Langschwanzboote (Longtailboats) finden aber doch noch genug Abstand zueinander,
dass sich die Fahrt durch die am Klong gebauten Dörfer sehr wohl lohnt. Angenehm empfanden wir dabei, dass pro Sitzreihe nur zwei Personen tief im Longtailboat Platz nehmen und dass der Abstand zwischen den Reihen groß genug ist, um die Beine weit von sich strecken zu können. So loben wir uns das doch!
Auf der Fahrt selber kommen wir immer wieder Einblick in das Leben am Klong. Wird auf dem einen Grundstück soeben die Wäsche an die Leine gehängt, entdecke ich vorm nächsten Haus eine frisch geduschte Frau, die sich ein Handtuch um den Leib geschlungen hat. Weniger lecker, leider aber unvermeidlich ist, dass man immer mal wieder ein paar Spritzer trübes Klongwasser auf die Haut bekommt. Gemacht hat es uns jedoch nichts.
Als unser Langschwanzbootführer den Motor bremst, kommen wir an einer sitzenden Buddhafigur vorbei. Zweifellos das meist fotografierte Motiv auf diesem Klongabschnitt. Etwas später begegnen wir zwei kleinen Arbeitsbooten sowie einem tailändischen Landespflegetrio, welches die Sträucher und Bäume am Ufer des Klongs studiert, und sehen außerdem jede Menge Palmen am seichten Ufer des Kanals, bevor unsere Fahrt beim schwimmenden Markt endet.
Was wir an geführten Ausflügen nicht so mögen sind die häufigen langen Pausen auf dem Weg zum eigentlichen Ziel. Zwar gibt es bei diesen Gelegenheiten immer mal die Möglichkeit, sich mit Andenken und Mitbringseln einzudecken. Wir aber wollen doch in erster Linie etwas sehen.
Um so angenehmer überraschte uns der Halt beim Ausflug zum Schwimmenden Markt in Damnoen Saduak. Klar gibt es hier neben Getränken und Knabbersachen auch den üblichen Kitsch sowieso tischweise Klamotten zu kaufen. Direkt hinter der Raststätte grenzt jedoch ein Garten mit unzähligen Orchideen und anderen heimischen Pflanzen.
Keine Frage, wo wir uns während der Rast die meiste Zeit über aufgehalten haben. Aber auch der vordere Bereich der Autobahnraststätte zwischen Bangkok und Samnoen Saduak ist mit einem Bereich, in welchem heimische, teils historische Arbeitsweisen vorgeführt werden, durchaus sehenswert.
So sehen wir hier den Blütenstand einer Palme, aus welcher eine Art Zucker hergestellt wird. Gleich dahinter lecken Flammen über den Rand des Glutofens einer kleinen Schmiede und einen Gang daneben werden uns thailändische Plätzchen feilgeboten.