Die wichtigste Wasserstraße Bangkoks ist der Mae Nam Chao Phraya (auch Menam Chao Phraya geschrieben). Bei der Gründung Bangkoks im Jahre 1782 verdrängte die neue Hauptstadt das frühere Chinesendorf ins heutige Chinatown Bangkok und wuchs zunächst auf dem Schwemmland des Flusses.
Dementsprechend kommt man bei einer Bootsfahrt mit dem Wassertaxi zwischen der Sathorn Bridge und Krungthon Bridge an einigen alten und bedeutenden Bauwerken Bangkoks vorbei: die katholische Mariä Himmelfahrt Kathedrale und die Heilige Rosenkranz-Kirche, das Alte Zollhaus, die Rachini Schule, der Wat Pho und der Wat Arun, der königliche Palast und der Tempel des Smaragd Buddhas, um nur einige zu nennen.
Wir selbst kommen über den Skytrain (Station S6, Saphan Taksin) zum Fluss. Genauer: zum Anleger Tha Sathon, unterhalb der Taksin Bridge. Wie schon beim Skytrain ist das Personal hilfsbereit und zeigt uns, an welcher Stelle des Piers die nächste Fähre Richtung Wat Pho (Tha Tien) abfährt. Das Ticket übrigens müssen wir erst an Bord der Fähre lösen. Nach dem teils quetschend vollen Skytrain sind wir froh, dass neben uns nur wenige Passagiere die Fähre nutzen. So können wir nochmal ein paar Minuten die Beine weit von uns strecken.
Nach einem anstrengenden Tag erholen wir uns ein wenig am Hotelpool. Dann ist Zeit für einen Dinner Cruise, bei dem wir den Abend auf dem Mae Nam Chao Phraya, genauer: einer Dschunke auf dem Fluss inmitten von Bangkok, zu verbringen. Zunächst aber müssen wir einmal mehr den standhaften Verkehr in Thailands Hauptstadt über uns ergehen lassen. Immerhin ein Stau, der sich berechnen lässt.
Denn wenige Minuten, bevor die Dschunke anlegt, kommen wir am Bootssteg an. An Bord begrüßen uns drei thailändische Schönheiten, von denen uns die erste Erfrischungstücher reicht, bevor uns die zweite ein leichtes Jasminduftöl über die Hände träufelt. Die dritte schließlich zeigt uns den Weg zu unserem mit Orchideen und Lotusblüten reich dekorierten Tisch.
Erste Leckereien, in Curry eingelegte Fleischspieße, köcheln bereits am Platz, als wir uns setzen. Wie sehen uns um: wie der Tisch sind auch sämtliche Seitenwände des Schiffs mit Orchideen geschmückt. Damit steht schon klar: wir befinden uns an einer typischen Touri-Veranstaltung.
Allerdings eine wunderschöne, bei der uns nacheinander vier schmackhafte Gänge serviert werden, während wir durch die Dämmerung »dschunken«. Nacheinander sehen wir nochmals den Wat Pho, den Wat Arun, eine englischen Kirche und natürlich dem Königspalast von Bangkok.
Zweimal treten außerdem die drei hübschen Thailänderinnen zwischen die Tische, um genauso anmutig grazile wie hand- und fingerbetonte Tänze aufzuführen. Dazu erfrischt uns eine angenehme Brise, die über den Menam Chao Phraya und durch das luftige Schiff weht. Ein wahrlich gelungener Abschluss für unsere ersten drei Tage in Bangkok. Auch dass wir nicht, wie ursprünglich geplant erst um 20, sondern schon um 18 Uhr losgefahren sind, erweist sich im Nachhinein als die bessere Variante. Denn so haben wir alles noch ein wenig frischer bekommen, noch ein paar Bilder von den Sehenswürdigkeiten aufnehmen können und sind auch nicht allzu spät zum Amari Atrium zurückgekommen. So können wir noch einmal ausschlafen, bevor es zum zweiten Teil der Reise, nach Kambodscha, geht.