Wat Arun am Mae Nam Chao Phraya

Tempel der Morgenröte und Abendröte

»Schnell, schnell!« ruft mich Annette und rennt zur Fähre, die uns über den Mae Nam Chao Phraya zur Anlegestelle beim Wat Arun bringen soll. Nun gut, denke ich mir, und lauf ebenfalls an dem kleinen Kassenhäuschen rechts des Stegs vorbei. Zum Glück werden wir von niemanden behelligt.

Denn anders als auf der eher touristischen Fähre zwischen Tha Sathon (beim Skytrainhalt Saphan Taksin) und Tha Thien wird das Ticket nicht erst auf dem Boot gelöst. Mit anderen Worten: Ja, wir fahren mal wieder schwarz und sparen dabei sage und schreibe 20 Bath, also umgerechnet etwa 44 Eurocent auf der kurzen Überfahrt.

Lange behalten wir das gesparte Geld jedoch nicht. Denn als wir kurz vor elf Uhr beim Wat Arun ankommen, schlägt uns erneut die Hitze ins Gesicht. Grund genug, die 20 Bath am nächsten Getränkestand in eisgekühlte Coca Cola zu investieren.

Das ist zwar auch nicht das wahre, um sich dauerhaft gegen den Durst zu wappnen, aber egal, für den Moment hilft es. Und außerdem kommen wir auf dem Rückweg noch ein zweites Mal an dem Stand vorbei.

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Tempel der Morgenröte

Eigentlich hätten wir schon zum Sonnenaufgang hier sein sollen. Denn Wat Arun ist bekannt als der Tempel der Morgenröte. Mittags könnte er hingegen genauso gut »Tempel des Brutofens« heißen. Denn steht die Sonne erstmal hoch über Bangkok, gibt es hier so gut wie keinen kühlen Schatten.

Dafür heizen sich die Steinstufen und Gänge derart auf, dass man auf ihnen Spiegeleier braten könnte. Egal. Schließlich gilt der im 19. Jahrhundert errichtete Wat Arun mit seinen fünf Prangs (Türmen) als Wahrzeichen Bangkoks und ist damit auf jeden Fall einen Besuch wert.

Gerne wären wir auf den mittleren Phra Prang hinaufgeklettert, um den im Reiseführer versprochenen »fantastischen Blick« über die Altstadt Bangkoks zu genießen. Leider aber ist die Treppe auf den fast 100 Meter hohen Tempelturm bei unserem Besuch geschlossen,

sodass wir uns damit begnügen müssen, die vielen Dämonen, Blumen und Elefanten aus bunten chinesischen Porzellansteinchen von unten zu betrachten. Der mittlere Prang selbst übrigens stellt nach der hinduistisch-buddhistischen Philosophie den Berg Meru dar, die Achse der Welt.

Nach kurzer Verschnaufpause zahlen wir eine knappe Stunde später zumindest die Rückfahrt über den Fluss. Pünktlich zur Mittagszeit finden wir dann auch ein kleines Restaurant direkt am Menam Chao Phraya und mit Blick auf den Wat Arun. An Essen ist jedoch nicht zu denken. So spülen wir uns also die nächste Cola in den Hals, um uns wenigstens mit gezuckerten Energie zu versorgen. Außerdem haben wir hier die bisher mit Abstand ältesten Bilder von uns selbst aufgenommen...

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