Zwischen dem Navalai River Resort und der weltbekannten Khaosan Road befindet sich der Wat Chana Songkhram. Der Name des Tempels bedeutet soviel wie Tempel des Sieges im Krieg. Noch bevor wir den Weg über die Soi Rambuttri gefunden haben, eilt uns ein Thai zu Hilfe. Er gibt sich als Angestellter der staatlichen Tourismusbehörde aus, um uns als nächstes einen Besuch des Stehenden Buddhas beim Wat Intharawihan zu empfehlen.
Der Eintritt in den Tempel sei wegen einer Werbeaktion der Regierung frei. Auch für die Busfahrt müssten wir nichts bezahlen, könnten aber genausogut mit einem Tuk-Tuk günstig dorthin fahren, da die Fahrer Gutscheine für Benzin von der Regierung bekämen.
Während zufällig eines dieser Tuk-Tuks in unserer Nähe hält, erfahren wir, dass die Aktion der Regierung leider nur heute und nur wegen eines Feiertags gelte (vielleicht wegen Heiligabend?). Wenig überrascht bedanken wir uns für die Hilfe, bevor wir den freundlichen Herrn samt wartenden Tuk-Tuk stehen lassen und wie geplant zum Wat Chana Songkhram spazieren.
Bevor wir den königlichen Tempel zweiter Klasse erreichen, kommen wir zu einem Trommelturm. Da er keinen extra Namen hat - zumindest keinen, den wir lesen können - gehen wir davon aus, dass der hübsche, als Pagode errichtete Turm zur Anlage des Tempels gehört. Zumindest befindet sich der Wat Chana Songkhram direkt dahinter.
Errichtet wurde der Tempel im 18. Jahrhundert zur Erinnerung an den Sieg des Königreichs Ayutthajas in der Schlacht der drei Armeen. Während das Königreich 1767 von den Truppen Birmas vernichtet wurde, ist der Tempel bis heute erhalten geblieben.
Als wichtigste Sehenswürdigkeit befindet sich im Tempelraum ein Bildnis des Buddhas mit dem wohlklingenden Namen Phra Buddha Norasee Trilokachet Mahethisak Puchaniyachayantakhodom Boromsasada Anaworayan. Merken können wir uns das natürlich nicht.
Eines aber wissen wir damit schon mit dem ersten Ziel unserer Reise: dass viele Tempel in Thailand einen zweiten, sehr kurzen Namen haben, hat spätestens seit dem touristischen Aufschwung des Landes seine Gründe.
Eindrücke vom Wa Chana Songkhram, dem Tempel des Siegs im Krieg.
Schließlich lockt uns Mönchsgesang in den Wat Chana Songkhram. Hier im »Tempel des Sieges im Krieg« wurde und wird immer noch viel renoviert. Ein Künstler ist gerade dabei, die filigranen Goldzeichnungen zu erneuern. Akribisch zeichnet er kleine Buddhas, Blätter und Lotusblüten.
Es wirkt wie eine Sisyphusarbeit, die bei den sich ständig wiederholenden Motiven mit der Zeit sicher auch eintönig wird. Währenddessen lauschen im Tempel einige Gläubige andächtig den Mönchen bei ihrer Litanei.
Wir lassen die Stimmung eine Weile auf uns wirken, eh wir weiter durch den Park des Wat spazieren und den Trommelturm besuchen. Auch hier wurde seit unserem letzten Besuch einiges erneuert und wieder in Schuss gebracht.
Leider wird die an sich ruhige Grünanlage als Parkplatz genutzt, was die Anlage etwas verschandelt. Eichhörnchen, die durch die Baumwipfel hüpfen, stört dies wenig. Sie können an den Garküchen Gemüse stibitzen und sich hierher zurückziehen.
Schließlich kehren wir durch einen nur tagsüber geöffneten Durchgang in die Soi Rambuttri zurück. Es ist Zeit für einen Milchkaffee. Außerdem müssen noch ein paar Karten geschrieben werden. Nach dem ersten »Latte dohnt haav« – ich hätte es fast schon wieder vergessen – werden wir fündig. Ein deutsches Paar erzählt uns von ihrer Phuket-Reise,
für die sie nur wenig Begeisterung zeigen können. Das heißt, eigentlich hat sich nur er mit uns unterhalten, während sie sich auf einen Sieben-Tage-Regen-Blick beschränkte. So sind wir doch froh, dass wir auf unseren Karten lustigere Anekdoten über unserer Reise durch Laos erzählen können.
Eindrücke vom Tempel Wat Chana Songkhram in Banglampoo. Aufnahmen einer buddhistischen Zeremonie und des Trommelturms.