Knapp zehn Jahre sind es her, als wir das erste Mal den Wat Traimit mit dem Goldenen Buddha in Chinatown von Bangkok besucht haben. Ein Zufall hatte uns damals direkt dorthin geführt. Hätten wir gesucht, so wäre er uns wahrscheinlich verborgen geblieben, so unscheinbar und klein war damals das Tempelgebäude zwischen den Großstadthäusern.
Auf einem niedrigen Podest saß der Goldene Buddha vor einem blauen Vorhang. Der Platz um ihn herum reichte lediglich für zwei, drei Touristen und ein paar Gläubige, die zum Gebet kamen. Auffallend waren damals einzig die Horoskopautomaten. Wer wollte, konnte dort für ein paar Baht sein persönliches chinesisches Horoskop ziehen.
Die Horoskopautomaten haben ihren Zweck offenbar erfüllt. Denn inzwischen hat sich beim Wat Traimit einiges getan. Das kleine Gebetshäuschen hat sich zu einen prächtigen Tempel gewandelt. Die Bushaltebuchten davor lassen größere Touristenmassen vermuten.
Und anstelle der Automaten gibt es heute ein Kassenhaus, wo Eintrittskarten für den Tempel verkauft werden. Für 40 Baht, also knapp einem EUR, dürfen wir den Goldenen Buddha besuchen.
Der Haupttempel ist von mehreren kleineren Tempeln umgeben, in denen zum Beispiel eine Ausstellung über die Geschichte des Wat Traimits informiert. Die goldene Buddha-Statue selbst ist in dem prächtigen, dreistöckigen Phra Maha Mondop untergebracht.
Der ehemalige kleine Wihan musste einem Gebäude weichen, welches der Bedeutung der Statue würdig ist. 2008 wurde der neue Wat Traimit am Geburtstag von König Bhumibol Adulyadej bzw. Rama IX. eingeweiht.
Pompöse Marmortreppen führen seitdem hinauf in die goldgeschmückte Halle. Hier sitzt nun die fünfeinhalb Tonnen schwere Figur, umgeben von kleineren Buddha-Statuen und reichlich Platz für die Gläubigen und Touristen. Betend sitzen einige Thais vor ihrem Buddha und bringen Opfergaben wie geschlossene Lotusblüten und neue Tücher für die Mönche dar.
Es riecht nach Räucherstäbchen und es herrscht eine angenehme Ruhe. Im Vergleich zu früher hat der neue Tempel deutlich mehr Ausstrahlung, sodass der Goldene Buddha einen würdigen Platz gefunden hat.
Vor einigen Jahren, bei unserer ersten Reise nach Bangkok, war der Tempel des Wat Traimit wohl eher ein Zufallsfund von uns. So klein und bescheiden war da Gebetshäuschen versteckt zwischen zwei Hochhäusern. Zufällig sind wir damals daran vorbei gelaufen. Seither hat sich doch einiges gewandelt. Hier folgt der Bericht und die Bilder von damals.
Wie durch Zufall kommen wir am Ende unseres Chinatown-Rundgangs zum Wat Traimit, in dem ein drei Meter hoher, goldener Buddha thront. Noch zufälliger war allerdings die Entdeckung dieses Heiligtums. Denn nachdem die Siamesen die Figur aus Angst vor Überfällen birmanischer Invasoren mit Gips überzogen hatten, geriet der Schatz über die Jahrhunderte in Vergessenheit und fand der Tempel dementsprechend nur wenig Beachtung.
Wie der goldene Buddha in der Neuzeit wiederentdeckt wurde, haben wir bei unserer Reise in drei ähnlichen Geschichten erfahren. In der harmlosesten Variante haben sich in einer regnerischen Nacht angeblich Risse in dem Stuck gebildet, durch welche das Gold hindurchschimmerte. Da es in Thailand im allgemeinen häufig recht stark regnet, der Buddha andererseits unter einem Dach thront, halten wir diese Version allerdings für wenig wahrscheinlich.
Die zweite Geschichte berichtet, dass die Gipsschicht der 700 Jahre alte Figur bei Umräumarbeiten zersprang und so das Gold zum Vorschein kam.
Am besten gefällt mir jedoch die dritte Version, wonach ein Grundstückskauf zur Bedingung hatte, den alten Ton-Buddha wegzuräumen. Beim Versuch, die Figur mit einem Kran zu heben, soll das Seil gerissen und der Buddha umgestürzt sein. Der Ton zersprang und darunter kam das Gold ans Tageslicht. Na, da übernehme ich doch gerne die Aufräumarbeiten. Immerhin haben alle drei Geschichten gemeinsam, dass die Figur im Wat traimit steht und 5,5 Tonnen schwer ist.
Die Herkunft des goldenen Buddhas konnte bis heute nicht geklärt werden. Klar hingegen ist, dass die Figur nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, weggeschafft wurde, sondern stattdessen so viele Besucher in den Wat Traimit lockt, dass sich der Betrieb eines kleinen Kassenhäuschens lohnt.
Wer nach dem geringen Eintrittsgeld noch ein paar Bath übrig hat, kann sich übrigens am Horoskopautomaten ein paar Aussagen über die Zukunft ziehen. Oder aber das Geld in Blattgold investieren und dieses anschließend solange an eine der kleineren Buddhafiguren im Wat Traimit drücken, bis es wenigstens einem kleinen Windhauch standhält.